Demokratie steht in mehrfachem Sinne alltäglich auf dem Prüfstand. Die Krise, ständiges Begleitszenario seit 2008 scheint jeden Tag aufs neue die Demokratie als langsames behäbiges Konzept an den Rand zu drängen und gleichzeitig wachsen Unmut, Unzufriedenheit und Kritik an den bestehenden Politischen Eliten und deren Interpretation von liberaler, rudimentärer Demokratie. Der arabische Frühling, die Proteste in UK, die weltweiten Occupy Bewegungen, M15 in Spanien und nicht zu vergessen die verschiedenen Ansätze in Süd- und Mittelamerika zeigen auf, dass viele das Warten aufgeben und nicht länger erwarten, es werde gerichtet. Sie solidarisieren sich und treten aktiv gegen das Ökonomiediktat und für mehr Demokratie auf. Doch welche Demokratie? Das ist eine der Hauptfragen, denen wir, Daniela Schopf und Michael Schweiger gemeinsam mit Studiogast Michael G. Kraft nachspüren wollen.
Michael Kraft lehrt und arbeitet an der JKU, Institut für neuere Geschichte und Zeitgeschichte, ist auch an der Universiät Sussex aktiv und ist Teil des Vereins meta-.D.O.N und somit Mitorganisator der Konferenz «Krise und reale Utopien, die am 17.11. an der JKU stattfand.