In der Sendung widmen wir uns der spannenden Vergangenheit der Justizanstalt Wien Simmering, die als “totale Institution” auf eine facettenreiche Geschichte zurückblickt. Während dem Nationalsozialismus wurden hier Kinder und Jugendliche untergebracht, die als schwer erziehbar galten. Ferner kam es zur Einrichtung einer eigenen kriminalbiologischen Forschungsstation. Nach 1945 änderten sich weder Personal noch Umgang mit den Jugendlichen – Gewalt, Willkür, Zwangsarbeit, Drill und ein ausgeklügeltes Kapo-System dominierten die “Erziehung” der eingesperrten Kinder und Jugendlichen.
In den 50er Jahren kam es dann zu einem Aufstand der Jugendlichen, die sich in einer Zelle verbarrikadierten und der nur mit massiver Gewalt und dem Einsatz von 140 Polizeischülern niedergeprügelt wurde. In den 70er Jahren demonstrierten 1000e vor den Toren der Anstalt im Zuge der “Öffnet die Heime”-Kampagne der Spartakus-Gruppe. Davon weiß auch Michael Genner in seinem Buch “Verleitung zum Aufstand – Ein Versuch über Widerstand & Antirassismus” zu berichten, wovon es in der Sendung auch eine Leseprobe gibt.