Ländliche Gemeingüter und deren gemeinsame Nutzung waren Jahrhunderte lang wichtig für das Überleben von Gemeinschaften. Sie waren erfolgreich, wenn sie gewisse Prinzipien beachteten. Dazu gehören unter anderem Regeln und klar definierte Grenzen. Die nachhaltige Nutzung war notwendig, da sie die Lebensgrundlage der Gemeinschaft waren.
Ein ständiges Ringen um das Gleichgewicht zwischen den Nutzer*innen, Vorteilen, Pflichten aber auch der Ressourcenqualität war die Folge. Aber die gemeinsame Nutzung war auch sehr lange die Grundlage für das «Miteinander» auf lokaler Ebene. Die Nutzergemeinschaften hatten dabei immer nur die Nutzungsrechte und nie das Eigentum.
Im 20. Jahrhundert jedoch änderten sich die Bedingungen teilweise fundamental, da das Eigentum an den Ressourcen – wie bspw. an Weiden – an die Nutzer*innen übertragen wurden. Somit konnten die Nutzergemeinschaften erstmals auch Nutzer*innen von der Nutzung ausschließen. Das Land Tirol wurde damals gleichzeitig die Aufsichtsbehörde, welche die Administration und Kontrolle über die Gemeingüter übernahm. Welche Auswirkungen diese Veränderungen während des Nationalsozialismus und die späteren Veränderungen ab 2005 auf die gemeinsame Nutzung und den Zustand der Ressourcen hatte, erklärt im Gespräch der Historiker Gerhard Siegl.
Aus Anlass des Krieges in der Ukraine und unserer Solidarität mit den Ukrainer*innen spielen wir in dieser Lichtgabel ukrainische Musik.