„Wenn Menschen scheinbar aus dem Nichts ausflippen, steckt manchmal ganz schön viel dahinter. Bei Ines Geiger etwa, die aus Frust auf ihren Arbeitsalltag nur noch positive Asylbescheide ausstellt. Bei Heide, die mit ihrem kleinen Sohn den Kindergarten besetzt, weil die Öffnungszeiten für eine Alleinerzieherin ein Witz sind. Oder bei ihrer Exfrau, der Astronautin Katalin, die angesichts einer sturen KI in ihrer winzigen Kabine auf der Raumstation ISS rabiat wird, während die Aktivistin Milka aus Protest gegen die Arbeitsbedingungen in der Lebensmittelindustrie im Supermarkt mit Tomaten um sich wirft. Sie alle wollen etwas verändern, für sich persönlich oder im Großen. Ihnen allen wurden Steine in den Weg gelegt, die manchmal nur mit Gebrüll aus dem Weg gesprengt werden können. „ (Quelle: Edition Atelier)
Warum flippen Menschen nicht öfter aus in Anbetracht der Umstände, die uns umgeben und warum kriegen die meisten von uns ihren „Popsch“ nicht hoch? Ausgehend von diesen Alltagsbeobachtungen und Überlegungen, webt Ursula Knoll in ihrem Roman ein Beziehungsnetz aus sechs Frauen, die alle unabhängig voneinander an einen Punkt gelangen, der sie zwingt einen entscheidenden Schritt zu tun. Ein Roman, der zudem mit der Selbstverständlichkeit eines (endlich) anderen Narratives arbeitet, weil es um die Beziehungen zwischen Menschen und nicht zwischen Geschlechter geht.
Die Autorin im Gespräch mit Daniela Fürst. Das Buch ist in der Edition Atelier erschienen.