Unternehmerisch und erschöpft? – Teil 2: Neoliberalismus, Geschlecht und Demokratie
Im Rahmen der Vortragsreihe ‚Unternehmerisch und erschöpft? Anforderungen und Auswirkungen von Arbeit und Lebensgestaltung‘ sprachen am 31.1.2012 Birgit Sauer und Sybille Pirklbauer zum Thema ‚Neoliberalismus, Geschlecht und Domokratie. Geschlechter- und demokratiepolitische Aspekte neoliberaler Politik.‘
Neoliberale Politik verändert nicht nur die Ökonomie, sie hat auch
Auswirkungen auf unsere Lebensweise und politische Gestaltungsspielräume. Geschlechterverhältnisse bewegen sich in einem widersprüchlichen Spannungsfeld von modernisierten kulturellen Leitbildern und traditioneller sozialer Praxis. Die allgemeine Tendenz der Individualisierung gesellschaftlicher Probleme verschiebt die Verantwortung für Diskriminierung und soziale Ungleichheit immer mehr zu den Menschen selbst. Verantwortung ist nun auch dort zu tragen, wo die Einzelnen gar keinen Einfluss besitzen. Zugleich gibt der Staat seine Verantwortung für sozialen Ausgleich und soziale Sicherheit für einen großen Teil der Bevölkerung zunehmend auf. Folge davon ist auch eine abnehmende Legitimität des Staates.
Birgit Sauer ist Professorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Governance und Geschlecht, Politik und Kultur, Politik der Geschlechterverhältnisse, Staats- und Institutionentheorien.
Sybille Pirklbauer ist Politologin und seit 2004 Referentin in der Abteilung Frauen-Familie der AK Wien. Themenschwerpunkte: Arbeitsmarkt, Einkommen, Sozialleistungen, Steuern
Moderation:
Alexandra Weiss, Politikwissenschafterin, Büro für Gleichstellung und Gender Studies, Universität Innsbruck
(Sorry für die z.T. schlechte Qualität, bedingt durch die Technik am Veranstaltungsort)