In der 71. Darbietung der Serie do trans-Art ist die Querflötistin und Sopranistin Celina Hubmann Gast in dem Atelier der bildenden Künstlerin Astrid Rieder. Da die Musikerin besonders im Bereich der Operetten und Musicals arbeitet, wurde eine unterhaltsame Performance erwartet – und diese Hypothese mit Sicherheit auch erfüllt. Sie bedient sich sowohl Gesang, als auch Querflöte und sogar einer Kombination der beiden. Der Gesang bewegte sich allerdings eher im avantgardistischen Bereich – es erklungen vielerlei Facetten, von Kussgeräuschen bis zu einem schmerzhaften Weinen.
Besonders fiel aber auch das inhaltliche Zusammenspiel der beiden Künstlerinnen auf: mit einem rhythmischen Klopfen zeichnet Astrid Rieder erst auf einer Seite der Leinwand, dann auf der gegenübergesetzten. So gedenkt sie den Betroffenen des Ukrainekrieges. Die Zeichnung möchte diesen Gedanken hervorrufen, durch die Darstellung zwei gegenüberstehender Seiten, zwischen welchen Chaos herrscht.
Astrid Rieder setzt als Zeichnerin in do trans-Art_71 besonders vielerlei Abstufungen von weiß und schwarz ein. Anfangs trägt die Künstlerin dünne Linien auf die Leinwand auf, später entwickelt es sich hin zu kräftigen Spachtelbewegungen mit Acrylfarben. Durch das Auftragen von Farben mit einem Spachtel transformiert sich die Struktur der Leinwand – aus einer papieren Leinwand wird eine Betonwand, die zerfällt.