Architektur als Stachel
In der Heft: Symposion zu Günther Domenig (Teil 2)
„Domenig war sicher sehr unbequem, weil er – immer größer werdend – quasi als Stachel ständig öffentlich auftauchte. So einen Typus des Architekten, wie Domenig es war, kann man als Kritiker an gesellschaftlichen Kontexten wahrnehmen, aber auch kritisch sehen, mit welchem Selbstverständnis er die Welt deutete.“ – Simone Egger
Anlässlich der laufenden Ausstellung Domening Dimensional hat die Kulturwissenschaftlerin und Stadtforscherin Simone Egger zu einem performativen Gespräch über den Kärntner Architekten Günther Domenig in die Heft eingeladen. Die Diskussion widmet sich der kontroversiellen Frage, ob Domenigs Werk absichtsvoll einen provokanten Stachel in die Kärntner Architekturlandschaft bohrt oder ob sein Schaffen vielmehr geprägt war vom Streben nach Innovation und originärer Kreativität.
„So ein Bau ist nicht nur eine Anhäufung von Stein und Glas in der Landschaft. Das Moment des Provokativen hängt mit einer – bewussten wie unbewussten – politischen Motivation des Unbequemseins zusammen, die von der Architektur ausgeht und die Atmosphäre beeinflussen kann. Das starke Selbstverständnis und Selbstbewusstsein von Günther Domenig führte dazu, dass es bis heute auch schwierig ist, mit ihm und seinen Bauten umzugehen.“ – Simone Egger
An der Diskussion beteiligten sich Klaus Schönberger, Professor für Kulturanalyse an der Universität Klagenfurt, die Studierende Christa Peinhopf, Lukas Vejnik, Architekt und Forscher, sowie Valerie Messini, die Kuratorin der Ausstellung in der Heft.
Gestaltung der Sendung: Dagmar Travner