Chile: Das Aus für den Verfassungsentwurf
Zum ersten Mal seit der Rückkehr zur Demokratie 1990 fand in Chile eine Wahl mit Wahlpflicht statt. Mehr als 13 Millionen Menschen, also über 85 Prozent der Wähler*innenschaft – gingen am 4. September 2022 wählen. Sie entschieden über das Schicksal des neu entworfenen Verfassungstexts. Er sollte die aktuell gültige, noch von der Diktatur entworfene Verfassung ersetzen. Anders als von vielen erwartet lehnten alle Regionen des Landes den Entwurf ab. Mehr Rechte für die indigene Bevölkerung, mehr Umweltschutz und das Recht auf Abtreibung schienen greifbar nah. Für die neue Magna Carta stimmten nur rund 38 Prozent – und damit deutlich weniger Menschen als erhofft. Die Enttäuschung unter denen, die dafür gekämpft haben, ist unbeschreiblich. Positiv kann aber gesehen werden, dass es einen neuen Text gibt, der zwar verbesserungsfähig ist, aber als politische Agenda existiert.
Jedoch bleibt die Frage: Ist damit alles vor die Wand gefahren, was die Protestbewegung in Chile in den letzten drei Jahren auf den Weg gebracht hat? Martina, Redakteurin der Sendereihe südnordfunk von Radio Dreyeckland, sprach mit der chilenischen Fotografin Nicole Kramm und mit Luciano Ibarra.
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Vergangene Weltempfänger zu dem Thema: Oktober 2021, Dezember 2020
Weltempfänger zu Brasilien 2022: September 2022, Mai 2022, Mai 2022, Jänner 2022
CC-Musik: Sunsearcher