Auszug aus meiner 174. Sendung Contrast …
… 1983 erschien XL1, Pete Shelleys zweites Solowerk nach seinem ersten Ausstieg bei den Buzzcocks, wo er dann ab 1989 wieder mitwirkte. Dieses Album war vielleicht nicht ganz so ergreifend wie sein Erstling „Homosapien“, aber es festigte sein Erbe in der New-Wave-Bewegung der Post-Punk-Ära. Der gleichnamige Titeltrack ist eine definitive Dokumentation des introvertierten Zustands, in dem Shelley funktionierte. Wenn er „We’re Never Seen Together, We Hide Away“ singt, bekommt man ein extremes Gefühl für seine Verzweiflung in Bezug auf Beziehungen und den Versuch, sich in einem sozialen Umfeld zurechtzufinden. Mit dem Hit „Telephone Operator“ wurden die HörerInnen in Shelleys kalte und isolierte Welt voller ständiger Kommunikationsstörungen versetzt. Dies bestätigt den vielschichtigen Klang von XL-1 nach Krebs und Zerfall. Die Nummer „(Millions Of People) No One Like You“ ist ein unerbittlicher Gedankengang, ein betäubender Narzissmus, angetrieben durch seine Unfähigkeit, von jemandem wahrgenommen zu werden, von dem er glaubt, dass er ihn lieben könnte. In meinem allerersten Posthof Konzert habe ich Pete Shelley damals erlebt und ich fand seinen Auftritt großartig. So generell hatte ich damals das Gefühl, mit dem Posthof ist Linz endlich international geworden. Die Liebe hat ihn in späteren Jahren nach Estland gebracht, wo er von 2012 – 2018 lebte und im Alter von 63 Jahren in Tallinn an einem Herzinfarkt starb. 40 Jahre alt – die Titelnummer XL1 …
Sodann gibt es noch weitere 9 Musiktitel in Contrast 174 zu hören!