Gedanken zum Dachbodenausbau

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Die Nutzung von Dachböden als Wohnräume bringt schwer lösbare bauphysikalische Probleme mit sich. Zum einen muss die Dachhaut wasserdicht sein, um den Eintritt von Regenwasser zu verhindern. Zum anderen muss sie diffusionsoffen sein, um den Austritt von Wasserdampf nach außen zu ermöglichen. Der Ansatz mit semipermeablen Folien diesem Dilemma zu begegnen, scheint auf den ersten Blick bestechend. Wie aber eine Vielzahl von realen Bauschäden zeigt, funktionieren solche Hightech Produkte nur unter Laborbedingungen. Der Teufel steckt – wie immer – im Detail: sobald man vom Idealfall der geschlossenen, ebenen Fläche abweicht, wenn Ecken, Kanten oder Durchbrüche auszubilden sind, kommt es zu Problemen. Auch die Funktionsdauer von Verklebungen ist oft nur auf einige Jahre beschränkt. So ist oftmals Kondensatbildung in der Wärmedämmebene, unterhalb der Unterdachbahn oder auch in der Hinterlüftungsebene und in weiterer Folge das Vermorschen der hölzernen Konstruktionsebene die Folge.

Das einzige, über Jahrhunderte erfolgreich funktionierende System ist der unausgebaute, natürlich durchlüftete Dachboden. Wasserdampf, der durch die diffusionsoffen gedämmte oberste Geschoßdecke austritt, wird dabei nach außen transportiert, ohne dass es dabei Schaden anrichten kann.

Ist der Ausbau des Dachbodens jedoch unumgänglich gilt es Wege zu finden, über die der Wasserdampf ungehindert ausdiffundieren kann. Dazu bieten sich die, durch einen ausreichend großen Dachvorsprung vor Schlagregen geschützten, Giebelwände an. In diesem Fall kann die äußerste Fassadenebene offenporig und damit diffusionsoffen ausgeführt werden. Wählt man dazu noch ein Baumaterial für die Wand, das sorptionsfähig und feuchtigkeitstolerant ist, ist die zeitweilige Kondensatbildung in der Wandkonstruktion kein Problem, weil die Feuchtigkeit zur Fassadenoberfläche transportiert wird, wo sie abtrocknen kann.

Ein weiters wichtiges Thema ist der Schutz des Dachraums vor sommerlicher Überhitzung. Mit der gezielten Auswahl von Baustoffen mit günstiger Wärmediffusivität, dem Verhältnis von Wärmeleitverhalten zur Wärmespeicherfähigkeit und der entsprechenden Bauteildimensionierung gelingt es die Spitzentemperaturen des frühen Nachmittags in die kühlen Nachtstunden zu verschieben, ohne dabei den Innenraum übermäßig zu erwärmen.

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