Ungeschnittene Aufnahme der Reden auf Auftakt- und Abschlusskundgebung der Demonstration gegen den Akademikerball 2023.
Rund 2500–3000 Personen beteiligten sich in Wien an der NoWKR-Demo der Offensive gegen rechts gegen den Akademikerball deutschnationaler/-völkischer Burschenschaften vom Sigmund-Freud-Park zum Morzinplatz.
Aufruftext
Freitag, 24. Februar 2023 | 18:00 | Schottentor/ Uni Wien
Trotz Liederbuch-Skandal und antisemitischer Ausfälle tanzen auch im Jahr 2023 deutschnationale Burschenschafter und Rechtsextreme aus der ganzen Welt in der Wiener Hofburg auf, während sie von Russland über die Ukraine bis in die USA fast überall auf dem Vormarsch sind und zahlreiche Länder mit Kriegen überziehen. Mitten unter ihnen? Zahlreiche hohe Vertreter_innen der FPÖ.
Die FPÖ versucht oft, sich nach außen hin als geläutert zu zeigen. Doch die engen Verflechtungen zwischen dieser Partei und der rechtsextremen Szene sind offensichtlich. Zahlreiche Abgeordnete der FPÖ sind Mitglied in deutschnationalen Burschenschaften und haben eine Verbindungen zu faschistischen Gruppierungen. Gerade in Zeiten der Pandemie zeigt sich deren Überschneidung wieder einmal mehr als deutlich. Rechtsextreme Gruppen versuchen, die gesellschaftliche Verunsicherung zu nutzen, um antisemitische Verschwörungmythen erneut salonfähig zu machen. Die FPÖ unterstützt diese Stimmungsmache und weigert sich auf ihren Kundgebungen, sich von antisemitischen Codes zu distanzieren.
Der Akademikerball dient Vertreter_innen dieser menschenverachtenden Ideologien als zentrales Vernetzungstreffen. Für uns ist daher klar: Sie feiern nicht nur einen Ball, sondern legen die Grundsteine für ihre nächsten Angriffe auf unser Sozial- und Gesundheitssystem, unser Bildungssystem, marginalisierte Gruppen, religiöse Minderheiten sowie auf die Rechte von Arbeiter_innen. Die damit verbundene gesellschaftlichen Spaltung und der von ihnen verbreitete Hass dienen in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung der Verschleierung der wahren Ursachen der verallgemeinerten Krise, welche in unserem Wirtschafts- und Gesellschaftssystem zu suchen sind.
Zeigen wir wieder einmal, was wir von elitären, rassistischen, sexistischen, antisemitischen und homophoben Burschenschaften halten. Zeigen wir, dass wir uns gegen ihre Angriffe auf das Sozialsystem, das Gesundheitssystem, das Bildungssystem, Frauenrechte, Minderheitenrechte usw. wehren. Zeigen wir, dass wir das internationale Treffen der europäischen Rechtsextremen nicht unkommentiert hinnehmen.
Wir lassen deutschnationalen Burschenschaftern und der FPÖ keine Atempause. Alle auf die Straße!