– Was es braucht, um die globale Befriedigung von Grundbedürfnissen zu sichern
Extreme Preisvolatilitäten auf den globalen Rohstoff- und Energiemärkten, Dürren in weiten Teilen des afrikanischen Kontinents, Versorgungsengpässe bei Getreide und Düngemitteln im Zuge des Ukraine-Krieges sowie bei medizinischen Gütern während der Covid-19-Krise: Die globalen Turbulenzen nehmen zu.
Vor allem werfen sie die grundsätzliche Frage auf, wie lebensnotwendige Güter für alle gesichert werden können. Sind Waren- und Energiebörsen und andere Marktmechanismen nützliche Instrumente, um Angebot und Nachfrage zu koordinieren? Oder führen sie zu Preisinstabilitäten und tragen damit zu Versorgungsunsicherheiten in Europa und zu Hunger in den Ländern des globalen Südens bei? Was braucht es eigentlich, um die zukünftige Versorgung mit Nahrung und Energie sowie anderen Grundgütern vor dem Hintergrund der Klimakrise zu sichern? Welche nationalen und internationalen Politiken werden benötigt?
Am 20. Oktober 2022 fand die 20. ÖFSE Development Lecture statt. Internationale Expertinnen und Experten warfen einen kritischen Blick auf die Funktionsweise globaler Rohstoffmärkte und diskutierten politische Lösungsansätze, um die Versorgung mit lebensnotwendigen Gütern sicherzustellen– nicht nur, aber gerade im globalen Süden. C3 Radio berichtet von der Veranstaltung und der Keynote, die von Jomo Kwame Sundaram gehalten wurde. Er war von 2005 bis 2012 stellvertretender Generalsekretär für wirtschaftliche Entwicklung in der Abteilung Wirtschaftliche und Soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (DESA). Heute ist er leitender Berater am Khazanah Research Institute, Visiting Fellow der Initiative for Policy Dialogue, Columbia University, und außerordentlicher Professor an der International Islamic University(IIUM).
(C3 Radio vom 07.11.2022)