Vormärz – sozialer Wandel – Revolution – „Bauernbefreiung“

Podcast
PANOPTIKUM Bildung
  • Bauernbefreiung
    57:53
audio
57:00 min
Denkanstöße für eine grüne Revolution
audio
57:00 min
100 Jahre – Faszination Radio
audio
58:08 min
Überreichtum: Gefahr für die Demokratie?
audio
57:40 min
IN MEMORIAM Oskar Negt
audio
57:30 min
Psychologie des Rechtsextremismus
audio
57:30 min
Harry Raffer´s Schlagzeilen-Gewitter
audio
56:58 min
Kostbarkeiten aus der Bibliothek
audio
56:59 min
Tax the Rich: Eine Lösung für die Klimakrise?
audio
57:36 min
„Der Aufstand der österreichischen Arbeiter“
audio
56:44 min
Wie viel Reichtum verträgt Demokratie?

Welche wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Phänomene prägten die Jahre vor 1848? Welche Veränderungen brachte die „bürgerliche Revolution“ vor 175 Jahren? Welche Wirkungen ergaben sich für die Folgejahre – was wirkt noch heute?

Ein wesentliches Merkmal des „Vormärz“ – die knapp mehr als vier Jahrzehnte vor der Märzrevolution 1848 – war die einsetzende Industrialisierung und der beginnende gesellschaftliche Wandel in Richtung einer bürgerlichen Gesellschaft. Diese Übergangsphase von der Agrar- zur Industriegesellschaft brachte massive soziale Missstände, so etwa den Pauperismus, d. h. die strukturell bedingte Armut großer Bevölkerungskreise, sowie tiefes Misstrauen gegenüber der repressiven staatlichen Politik. Aber auch die nationalen Bewegungen formierten sich. Im März 1848 führten die zunehmenden politischen Spannungen – von Wien bis nach Budapest – zu Auseinandersetzungen mit der Staatsgewalt und zum Rücktritt Metternichs.

Die sogenannte „Märzrevolution“ des Jahres 1848 leitete nicht nur den Zusammenbruch des „Systems Metternich“ ein, sondern es wurden erstmals – wenn auch nur für kurze Zeit wirksam – wesentliche Grundrechte erkämpft, die heute als selbstverständlich gelten: u. a. Aufhebung der Zensur, Presse- und Religionsfreiheit, bürgerliche Selbstverwaltung, Öffentlichkeit von Gerichtsverfahren. 1867 knüpfte die sogenannte „Dezemberverfassung“ daran an. Weiters kam es zur Aufhebung des bäuerlichen Untertänigkeitsverhältnisses. Fortan mussten die Bauern keine Abgaben an den Grundherrn mehr leisten, sie konnten frei über Grund und Boden verfügen. Und auf allen politischen Ebenen kam es erstmals zu Wahlen, wiewohl der „Kindergarten“ der österreichischen Demokratie noch mit „Kinderkrankheiten“ behaftet war. Nach der Niederschlagung der Revolution war es mit den Grundrechten und der Demokratie vorbei. Mit dem Erlass des Silvesterpatents (vom 31. Dezember 1851) leitete Kaiser Franz Joseph die fast zehn Jahre dauernde Periode des Neoabsolutismus ein.

Ein Studiogespräch mit dem Historiker Univ.- Prof. Dr. Werner Drobesch von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, der die politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen des Vormärz beleuchtet, sowie wesentliche Veränderungen im Gefolge der Märzrevolution 1848 mit Blick auf Kärnten vorstellt und was sich von dieser bis heute erhalten hat.

Weiterführende Informationen:

Livestream zu Radio AGORA: https://www.agora.at/livestream

Informationen zu Panoptikum Bildung bei Radio AGORA finden Sie unter: https://www.agora.at/sendungen-oddaje/detail/which/panoptikum-bildung

Drobesch, Werner (Hrsg. 2013): Kärnten am Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft : Fallstudien zur Lage und Leistung der Landwirtschaft auf der Datengrundlage des Franziszeischen Katasters (1823 – 1844). Klagenfurt am Wörthersee, Verlag des Geschichtsvereines für Kärnten

Laisser un commentaire