[O-Ton] Fahrraddemo für mehr Bahn statt Autobahn in Wien 22 am 6. Mai 2023

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O-TON (unbearbeiteter Originalton)
  • 20230506MehrBahn
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Ungeschnittene und unbearbeitete Aufzeichnung der Reden auf der Demonstration „Radeln für die Bahn“ am 6. Mai 2023 in Wien.

Rund 90 Personen beteiligten sich am 6. Mai im 22. Wiener Gemeindebezirk an einer Radldemo für die Belebung des vorhandenen Schienennetzes unter anderem durch Taktverdichtungen auf der S80 und eine Wiedereröffnung der Haltestellen Lobau und Hausfeldstraße als Alternative zum Bau von Stadtstraße und Stadtautobahnen.

Vorgeschlagen wurde auch die Wiederinbetriebnahme der ehemaligen S8 auf der Laaer Ostbahn zwischen Leopoldau und Erzherzog-Karl-Straße als Teil einer neu zu schaffenden S10 von Gänserndorf zum Hauptbahnhof. Einem kleinen Teil dieser Linienführung folgte so ungefähr die Demoroute, die vom Bahnhof Stadlau zur U-Bahnstation Rennbahnweg führte.

Zwischenkundgebungen gab es bei der Marchegger-Ostbahn-Unterführung bei der Anton-Klein-Gasse, bei der Straßenbahnhaltestellte Gewerbepark Stadlau und bei der Laaer-Ostbahn-Unterführung der Breitenleer Straße.

Aufruftext:

Donaustadt: aufgelassene Schnellbahn wiedereröffnen!

Belebung des vorhandenen Schienennetzes als Alternative zu neuen Stadtautobahnen – Lobau erhalten

Vorläufige Liste der Rednerinnen und Redner:
* Jutta Matysek, Rettet die Lobau – Natur statt Beton
* Christian Knotzinger, Lobauforum
* Gerald Pärtan & Susanne Klemenjak, BI S80 Lobau
* Stephan Steinbach
* Peter Pelz, Verbindungsbahn besser
* Norbert Mayr, Urbanist und Stadthistoriker
* Heidi Sequenz, Grüne Gemeinderätin
* Bernhard Gaishofer, KPÖ-Donaustadt
* Alfred Benda, Hirschstetten-Retten
* Stefan Holly, Parents4Future
* Wolfgang Rehm, Virus
* Gabi Rath-Schneider, IG Regionalbahn Weinviertel

Die Wiener Bezirke nördlich der Donau wären für sich genommen die zweitgrößte Stadt Österreichs. Insbesondere die Donaustadt wächst rapide. Es sind tausende neue Wohneinheiten für die nächsten Jahre geplant. Doch Transdanubien versinkt in der Autoverkehrshölle.

Grund dafür sind eine Stadt- und Raumplanung nach den autogerechten Konzepten der Nachkriegszeit, die die urbane Lebensqualität verschlechtern und antisozial wirkt. Der Öffentliche Verkehr und insbesondere die S-Bahn wurden und werden im Norden Wiens systematisch vernachlässigt.

Notwendig wäre eine sozial, kulturell und funktionell integrierte Stadt, in der Arbeiten, Wohnen, Freizeit, Konsum, Bildung, Natur, Kultur sich um lokale Zentren gruppieren. Stattdessen wird getrennt zwischen Arm-Reich, Grün-Verbaut, Arbeit-Freizeit, Zentrum-Peripherie. Und je größer die dazwischen liegenden Autobahnen und Straßen werden, desto lebensfeindlicher werden sie und mit ihnen die ganze Stadt.

Im Entwicklungsgebiet Seestadt gibt die Stadt Wien vor, modernen Konzepten wie jenem der kurzen Wege zu folgen. Doch das gilt nur auf der Mikroebene. Im Großen behaupten die SPÖ Wien und Bürgermeister Ludwig weiterhin, dass nicht nur die Erweiterung der Seestadt, sondern sämtlicher neuer Wohnbau in Wien Donaustadt nur mit Autobahnanbindung möglich sei.

Trotz offiziellem Stopp der Lobau-Autobahn wird von der Stadt Wien und dem Land NÖ am dem Monsterprojekt mitsamt Zubringern „Stadtstraße“ und weiteren Boden vernichtenden Anbindungen festgehalten und hintertreibt das Ministerium mit der Weiterführung der Planungen und Verfahren.

Doch die soziale, ökologische und wirtschaftliche Alternative ist längst vorhanden: Die Nutzung der bestehenden Gleisanlagen. Es gibt in und um Wien ein ausgedehntes Schienennetz, das vielfach nicht oder nur wenig genutzt wird. Das grenzt angesichts verhältnismäßig geringer Kosten für dessen Belebung an Sabotage!

Insbesondere fordern wir:

* Sofortige Wiedereröffnung der 2010 zugesperrten Linie von der Erzherzog-Karl-Straße Richtung Norden, die parallel zur A23 Südosttangente verläuft. Mehrere neue Stationen könnten sowohl große alte und neue Siedlungen sowie Gewerbegebiete erschließen. Auch die S-Bahn-Verbindung nach Floridsdorf wird dadurch möglich. Mit Zubringern wie Straßenbahnen, Bussen, Radwegen etc. würden zwischen Erzherzog-Karl-Straße und Süßenbrunn mehrere zehntausend Menschen eine hochrangige Verkehrsanbindung erhalten.

* Erhöhung des Taktes der S80, die heute nur alle 30 Minuten fährt. Wiedereröffnung der aufgelassenen Stationen Lobau und Hausfeld. Verlängerung nach Raasdorf als Angebot an die Pendlerinnen und Pendler. Der projektierte Ausbau der Strecke zwischen Meidling und Hütteldorf soll einerseits auch zur Vorortelinie (S45) vom Süden her verbinden, andererseits muss er durchlässig für Fußgeher/innen und Radfahrer/innen werden (Tieflage) – und nicht nur autogerecht sein (Hochlage).

* Verlängerung der S45 bis zum Praterkai, womit sie mit der S80 verbunden werden könnte.

* Erhöhung der Frequenzen der Linien ins Umland einschließlich der Zubringer, um für Pendlerinnen und Pendler den Umstieg auf die Bahn attraktiv zu machen.

Städte wie Paris investieren Milliarden in einen S-Bahn-Ring. In Wien sind die Geleise für eine größere und eine kleinere Variante eines S-Bahn-Ringes bereits vorhanden, die Stadt Wien baut aber lieber Autobahnen.

Lobauforum, Hirschstetten retten, BI Rettet die Lobau – Natur statt Beton, BI S80 Lobau, Parents4Future, BI Verbindungsbahn besser, Lobau bleibt!

Weitere Hintergrundinfos beim Lobauforum: https://www.lobauforum.com/index.php/de/wo-bleibt-die-bahn/44-2023-05-06-rad-demo

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