Auszug aus meiner 51. Sendung Contrast …
Vor zwei Jahren spielte der Engländer Richard Hawley in Thessaloniki. Er sah Menschen auf der Straße zelten – vor Häusern, die ihnen einmal gehört hatten. „Es ist überall ähnlich. Als ich in Philadelphia gespielt habe, fuhr mich ein Freund herum. In der Straße, in der er aufgewachsen war, waren alle Häuser mit Brettern vernagelt. Davor lebten Menschen in Wohnmobilen“. Hawley fühlte sich bedrückend an seine Jugend erinnert. „Ich habe die Thatcher Jahre erlebt und gesehen, wie diese unser Land zerstört haben – die ganze Infra-Struktur. Sie haben England Stück für Stück verscherbelt. Es gab Streiks und Kämpfe gegen die Polizei. Die Geschichte wiederholt sich. Wieder mal am Abgrund — „Standing At The Sky’s Edge“ ist Hawleys 9. Longplayer, der soeben erschienen ist … und es ist seine wütende Reaktion auf die weltweiten gesellschaftspolitischen Ereignisse der letzten Jahre … Im gleichnamigen Titelstück schafft er einen Bezug zu seiner Geburtsstadt Sheffield — jede Menge Leute, für die das System keine Verwendung mehr hat. Die meisten seiner Freunde, die er dort hatte sind bald kriminell geworden, haben Autos gestohlen, Drogen verkauft. An normale Jobs war in Zeiten von Rekordarbeitslosigkeit nicht zu denken … Hawley würde die Welt gerne ein bisschen heilen und versuchen, Chancengleichheit zu schaffen, wir müssen unsere Denkweise ändern, den Leuten helfen und sie inspirieren, anstatt sie auszuschließen … und: Wir müssen die Bastarde endlich abwählen …
Neben diesem Titel sind noch weitere 8 Nummern zu hören …