MO, 08.05.2023, Margaretenplatz, 1050 Wien: Bei der ersten future line-Wanderung beschrieben die Teilnehmenden Szenerien am und rund um den Margaretenplatz, wie es entlang ihrer Gesprächswanderung im Jahr 2078 aussehen könnte. Die Gruppe bewegte sich auf den Spuren von Mobilitätslinien und unterschiedlichen Aspekten der Zukunft vor Ort, beschrieb eine Möglichkeiten-Welt, in welcher auch Wasser eine große Rolle spielt, sprach darüber, wie sich die Menschen der Zukunft mit (Lebens-)Energie versorgen könnten oder erörterte die Rolle von Höhlen. Mit 2078 wäre auch das Recht auf Wohnen in der Gesellschaft endlich durchgesetzt worden – in einer Gesellschaft, in welcher mitunter weise alte Menschen ihr Wissen weitergeben, in welcher Gedankenübertragung die Kommunikation bereichert (oder ersetzt) und in der eine Grundversorgung mit « Ernährungspotenzialausschöpfungsgebieten » sichergestellt werden würde. Auch das Thema Sterben ist nicht verdrängt worden, und so wurde ein beruhigtes Areal als « Platz des Abschieds » beschrieben, welcher ein sanftes Lebensende ermöglichen sollte. Am Beispiel des umgitterten « Margaretenhofs » wurde vermutet, dass Zukunft nicht immer Neues und Befreiendes schafft, sondern mitunter starr und unbeirrt die Vergangenheit fortführt und imitiert. Apropos Vergangenheit: Die Gedenktafel an eine ehemalige Kapelle an einem Haus am Margaretenplatz inspirierte, über « Religion und Zukunft » nachzudenken, über das Verhältnis zwischen Religionen und über die Bedeutung von Religion und Spiritualität für zukünftige Generationen.
Auf Wanderung 1 sprachen Anette Scoppetta, Magdalena Heinich, Kirsten Mayr und Walter Kreuz.
Zum Projekt future lines:
Mit interessierten Personen tastet das Projektteam den Wiener Stadtraum auf Zukunft ab und zieht mit den Beiträgen future lines. Im Zeitraum April bis Juni 2023 entstehen – Schritt für Schritt – SPRECHAUFNAHMEN und SCHRIFTLICHE AUFZEICHNUNGEN im Rahmen von Gesprächswanderungen. Die ausgewählten Gehwege sind „future lines“. Wer sich auf ihnen bewegt, ist auf der Suche nach individuellen Zukunftspunkten, nach Toren in die Zukunft. Gedankenströme und Visionen werden dabei in Sprache festgehalten. future lines ist ein Projekt der Initiative DAS SPRECH und wird von Wien Kultur gefördert.
Teilnahme bei Interesse
Audiovisueller Teaser
Audioteaser mit Übersicht zu allen Gesprächswanderungen
flwand