Der Kulturkampf für den Backlash (3)

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Giorgia Meloni:
Sono una donna , sono una madre, sono cristiana
Giorgia Meloni: Io sono Giorgia, le mie radici, le mie idee. Milano 2022, Kindleausgabe. (Zusammenfassung aus der Rezension der Meloni-Biografie in GegenStandpunkt 1-23; ich selber kann nicht italienisch.)

Der neue Star der europäischen Rechten, die italienische Regierungschefin Meloni, führt sich hemmungslos selber als die perfekte Inkarnation der modernen Frau vor, schon am Cover ihrer Autobiographie und nicht nur beim Kampf gegen die Leihmutterschaft. Sie beginnt mit einer Danksagung an ihre Mutter dafür, dass die sie überhaupt geboren hat, obwohl sie damals kurz davor war, abzutreiben: „Denn die Wahrheit ist, dass ich gar nicht hätte geboren werden sollen … Am Morgen der klinischen Untersuchungen, die dem Schwangerschaftsabbruch vorausgehen, steht meine Mutter auf, bleibt nüchtern und geht zum Labor. Da, so hat sie mir immer erzählt, bleibt sie direkt vor der Tür stehen, zögert, stockt. Sie tritt nicht ein. Sie fragt sich: Ist es wirklich meine Entscheidung, darauf zu verzichten, noch einmal Mutter zu werden? Ihre Antwort ist reiner Instinkt: Nein, ich will nicht verzichten, ich will nicht abtreiben.“ (S.11) Mit ihrem Sinneswandel, das Kind doch nicht nicht zu wollen, hat ihre Mutter alles richtig gemacht, aber was heißt hier „gemacht“? Sie gehorcht laut Tochter dem „reinen Instinkt“, also ihrer natürlichen Bestimmung, ihrer biologischen Funktion, Kinder zur Welt zu bringen, darauf kann sie gar nicht „verzichten“. Die Alternative – Abtreiben oder Gebären – steht so gesehen einer Frau gar nicht wirklich zur Verfügung, weil die Natur ihrem Ge­­schlecht vorgibt, wie sie sich zu verwirklichen hat und worin sie ihr Glück findet. Mutterschaft nicht zu wollen, deutet Meloni als Verzicht einer Frau auf das, was sie eigentlich ist und „wirklich“ will. Leicht zu haben ist dieses Glück nicht:

Ich erlebte auch am eigenen Leib, wie man selbst in einer Familie, in der einer der beiden Elternteile fehlt, dank der Aufopferung derjenigen, die diese Verantwortung übernehmen, vollkommen glücklich aufwachsen kann.“ (23)

Das wahre Glück der Mutter, ihr Kind glücklich zu machen, erfordert nicht nur im Sonderfall der Alleinerzieherin, sondern ganz allgemein jede Menge Opfer, die die Mutter, ihrem Naturtrieb folgend, in berechnungsloser Hingabe auf sich nimmt. Meloni preist und propagiert an ihrer eigenen Kindheit die wunderbare Vorsehung der Natur und stellt ihre Mutter als gelungenes Vorbild für andere hin – was der vermeintlich natürlichen Vorbestimmtheit des weiblichen Willens natürlich schon ein wenig widerspricht, und ihre Vergötzung des mütterlichen „Instinkts“ als Moralpredigt erkennbar macht. Am Familienglück im­­poniert Meloni die Leistung der Familienmitglieder, es durchzuhalten. Die Zuneigung hat sich in der freiwillig praktizierten „Aufopferung“ füreinander auszuleben. Die materiellen Härten zitiert sie ausgiebig, um an ihnen nicht die Not zur Aufopferung zu entdecken, sondern diese als Tugend zu feiern, durch die eine Mutter alles verkraftet. Den Beweis, dass Familienglück auf diese Weise möglich ist, liefert – authentischer geht es nicht – Meloni mit ihrer Geschichte, und sie kann sich dabei darauf verlassen, dass das bei Millionen anderen auch geht, weil es gehen muss. Wo andere Rechte wie die FPÖ die Familie geradezu schlicht als natürliche, biologisch determinierte Einrichtung darstellen, fällt Meloni durch die Hemmungslosigkeit auf, mit der sie die damit verbundenen Opfer als solche benennt und abfeiert.

Denn „Familie“ ist nicht einfach, dazu braucht es Kraft. Das Opfer der Eltern wird aber auch belohnt, durch eine glückliche Fügung, denn Kinder spenden ihnen ebenso viel Kraft, wie sie kosten. „Ich wollte zeigen, dass Kinder keine Einschränkung sind, sondern helfen, die eigenen Schranken zu überwinden; Kinder geben außergewöhnliche Kraft.“ (58) Die Familie ist der sittliche Ort, wo Opfer und Erfüllung im Gleichgewicht, ja eigentlich dassel­­be sind. Was früher als „altes Stereotyp“ am Muttertag zelebriert wurde – die Mutter verzichtet auf ein eigenes Leben und opfert sich für die Familie –, das will Meloni umgekehrt als Gleichung von Opfer und weiblicher Erfüllung verstehen und feiern.

Denn antiquiert will dieses Frauen- und Fa­­milienbild nicht sein. Mit einer Art von Doppelbelastungs-Feminismus entkräftet Me­­loni etwaige Einwände, „dass dies eine Verletzung des Grundsatzes der Selbstbestimmung ist, wenn nicht sogar eine Neuauflage des alten Stereotyps der Frau“ (109). Dass die Frau – allgemein: die zuständige Betreuungsperson – durch Kinder beschränkt wird, wie es die kapitalisti­­sche Realität für weniger Bemittelte mit sich bringt, wird zur Chance: Ihren Kampf für die Frau als Mutter versteht Meloni als „Kampf für die Freiheit der Frauen, nicht diskriminiert zu werden, wenn sie Mütter werden“ (58). Recht besehen wird die Mutterschaft gar nicht vom Kapitalismus und vom Familienrecht diskriminiert, das wird vielmehr vom „linken Mainstream“ bloß als Benachteiligung gesehen. Meloni preist nicht das „alte Stereotyp“ der Hausfrau, sie würdigt die Notwendigkeit der weiblichen Doppelbelastung für die Mehrheit der Familien. Diese Not deutet sie als die Freiheit der Frau, sich im doppelten Dienst an Arbeitgeber und Familie, am wirtschaftlichen Wachstum und an der nationalen Fortpflanzung zu verwirklichen. Frauen wollen alles, was von ihnen verlangt wird, und sofort! Kinder, Küche, Kirche, Karriere, Kapitalismus …

Im richtigen Leben ist längst dafür gesorgt, dass Frau beides auch muss. Mit dem Familienrecht regelt Vater Staat die Ehe, versetzt Mann, Frau und Kind in ein rechtliches Verhältnis, das diese Figuren zur gegenseitigen Erhaltung verpflichtet, bevor sie dem Staat soziale Probleme bereiten – und das auch dann noch, wenn sie das gar nicht (mehr) aus purer Liebe können oder nicht (mehr) wollen. Der Staat macht die persönlichen Verhältnisse rechtlich verbindlich und unterfüttert sie moralisch, wegen der für die Beteiligten dabei fälligen Opfer. Diese feiert die Regierungschefin nicht nur als privat-moralischen Funktionalismus, in dem die Frau den Mann, das Kind die Mutter und die das Kind braucht, um sich durchs Leben zu schlagen. Meloni lobt das Arrangement in seltener Offenheit – besser: Unverschämtheit? – als unverzichtbaren Beitrag für den Sozialstaat:

Ich glaube, es ist nichts Ungeheuerliches oder Unvorstellbares daran, die Familie, gegründet auf der ehelichen Gemeinschaft zu verteidigen … weil der Staat die Familie braucht, die durch die Heirat eines Mannes und einer Frau entsteht. Erstens als ­­sozialen Stoßdämpfer, weil die Institutionen die Last all dessen, was die Familie garantiert, sich nicht auflasten können. Und zweitens, weil ein Mann und eine Frau, die sich ehelich verbinden, dies fast immer auch mit der Absicht tun, Kinder zu bekommen, und die Ge­­sellschaft braucht Kinder. Das italienische Volk ist dabei zu verschwinden.“ (132 f.)

Von wegen „natürlicher“ Drang zur „Familie“, von wegen „Privatleben“ nach persönlichen Bedürfnissen: Staatsdienst ist angesagt, Familie ist Staatsdienst! Die Familie wird gebraucht: Für die Betreuung der Familienmitglieder von der Wiege bis zur Bahre als „sozialer Stoßdämpfer“, der die „Stöße“, die das Leben (im Kapitalismus) so bereithält, natürlich nicht abprallen lässt, sondern einsteckt. Meloni schätzt die Familie dafür, dass sie aushält, was den Mitgliedern abverlangt wird: Die Familie ist vor allem Sozialinstanz. Gelobt wird die „natürliche Familie“, weil die Beteiligten durch ihre Sorgepflichten die wertvolle Sozialleistung erbringen, den Sozialstaat zu entlasten. Die Bedürftigen sollen dem Sozialstaat nicht zur Last fallen, sondern ihn im Idealfall ersetzen. So erfüllt die Familie ihre Pflicht für die ganz „große Familie“ namens Staat.

Als ebenso fundamentale Leistung der Familie preist Meloni die Reproduktion des Volkes. Mit dem Diktum das italienische Volk ist dabei zu verschwinden“, überführt die Regierungschefin das private Glück unvermittelt in den Fortpflanzungsdienst des Menschenmaterials, das der Staat braucht. Nachdem das alles schwer auszuhalten und durchzuhalten ist, vollendet sie das Ensemble national wertvoller Dienste um einen traditionellen Bezug zum Höheren. Frau muss wirklich eine hartgesottene Rechtgläubige sein, um in Opfer und Dienst ihre Bestimmung, womöglich ihre Erfüllung zu finden: „Sono cristiana.“

Der Kulturkampf für den Backlash

Worum geht es den Kulturkämpfern also? Erst mal darum, dass die erwünschte „natürliche“, also die von Staats wegen im Familienrecht definierte Familie, nach Meinung der Rechten eine eindeutige Gestalt haben muss: Mann, Frau, Kind(er). Das soll als die einzig wahre, als die alternativlose Variante von Familie vorstellig gemacht werden. Damit ist auch das Motiv und der Gegner bestimmt, nämlich die aus rechter Sicht eingerissene Perversion, dass es sich bei der doch wohl einzig normalen Familie inzwischen um nur mehr eine Variante neben anderen handelt; vor allem, seit andere Vorstellungen von Sexualleben auch ins Familienrecht Eingang gefunden haben: Homo-Ehe mit Kinderwunsch, egal in welcher genauen Konstellation, ob per Adoption oder Leihmutter oder wie auch immer … Das halten die Rechten einfach nicht aus – dass ausgerechnet in dieser, für die Nation und ihren völkischen Charakter essentiellen Sphäre ein absurder Liberalismus einreißt, ein „anything goes“, wodurch über die angegriffene „Keimzelle“ schließlich der Bestand des Volkes ins Wanken kommt. Die Rechten denken sich die sinkenden Geburtenraten der europäischen Wurzelvölker – die aus ihrer Sicht nicht wegen der Doppelbelastung der Frauen und zunehmend prekärer Lebensverhältnisse sinken, sondern die durch „Gender-Wahnsinn“ und verantwortungsloser „Spaßgesellschaft“ so unbefriedigend ausfallen –, die denken sie sich gern in Kombination mit der Migration und entdecken darin den „großen Austausch“ zur Zerstörung ihrer geliebten nationalen, völkisch sauberen Menschensorten. Ob sich rechte Fanatiker aus den einschlägigen Szenen das auch noch als planmäßig betriebene Destruktion eines bösen Subjekts denken, oder „bloß“ als Wirken der verantwortungslosen „Eliten“, die dem sündigen Treiben unbekümmert und tatenlos zusehen, statt es zu unterbinden, ist vom Resultat her auch schon egal. Fest steht, dass es so nicht weitergehen kann, also gehört die „freche“ Gender- und LGBTQ-Szene mal moralisch ordentlich zusammengestaucht, und auf das reduziert, was ihr bestenfalls zusteht: Als Randgruppen geduldet, die es halt leider auch gibt, das geht aus dieser Sicht (momentan) gerade noch, aber sich als alternativer und gerade darin ebenso wertvoller Teil der Gesellschaft aufzuführen wie die Norm-Familie, und darüber diese Abartigkeiten ins Recht setzen zu wollen, und die öffentliche Moral ein wenig neu und leger justieren zu wollen – das geht zu weit. Und in einer Hinsicht haben die Rechten sicher recht: Wenn die Szene öffentlich die Sau raus lässt und abrockt, dann machen die Feiernden sicher nicht einen auf JFK und quälen sich mit der Frage, was sie heute mal wieder „für ihr Land“ erledigen könnten … Auch wenn es sich bei den einschlägigen „Szenen“ und „Paraden“ längst um etablierte Varianten von Freizeit- und Unterhaltungsbedürfnissen handelt – und die Freizeit kommt bekanntlich nach der Arbeitszeit –, aber dennoch sehen die Rechten nur die ihrer Ansicht nach unzumutbare „Abweichung“ vom ordentlichen way of life.

Ein Vehikel für den Backlash sind derzeit die von den Kulturkämpfern passend zurechtkonstruierten Kinderseelen: Dem Kinde ist bekanntlich die alleinseligmachende rechte Definition der staatlichen „Keimzelle“ schlichtweg angeboren, und das muss so bleiben, darf nicht durch schlichte Informationen über abweichende Varianten verunsichert werden. Da sind die Rechten sicher, dass Schule nicht nur Information, sondern Indoktrination ist und sein muss – weswegen gewisse Informationen unterbunden gehören. Aber nicht nur das Kind braucht klare Vorgaben bzw. Beschränkungen, damit aus ihm ein gefestigter Bürger wird. Dazu muss es doch zuerst mal geboren werden! Aus Sicht mancher regierender Fanatiker ist längst die Büchse der Pandora geöffnet worden, und ein völlig überzogener, perverser Freiheitsanspruch hat die Bestimmung der Frau zum Muttertier relativiert: Durch ein quasi-Recht auf Abtreibung! Es mag sogar vom Standpunkt konservativer Familien- und Kinderfreunde ab und an ein Schwangerschaftsabbruch gerechtfertigt sein – in Polen, Malta und einigen US-Bundestaaten etc. nicht –, aber eines ist definitiv sittenwidrig und sündig: Diese Entscheidung durch lasche Bedingungen so weit zu liberalisieren, dass sie vordergründig taxfrei und bedenkenlos der werdenden Mutter überlassen wird, bloß wenn die keine werden will. Dieses quasi-Grundrecht hat der oberste US-Gerichtshof gekippt und die Materie an die Parlamente delegiert. Egal wie die jeweiligen Gesetzgeber das dann entscheiden, Abtreibung gehört jedenfalls von den zuständigen Körperschaften entschieden, und muss im Fall des Falles haarklein geregelt und von verantwortlichen Behörden administriert werden. Im Prinzip ist die Frau die Gebärmaschine der Nation, ihr eventuell abweichender Wille hat da in erster Instanz einfach nicht zu gelten. Da trifft es sich gut, dass in einem modernen Gemeinwesen ohnehin der „Bauch“ immer schon dem Staat gehört hat – was auch die Fristenregelung unterstellt –, so dass eine schlichte Gesetzesänderung oder / und ein Höchstrichterspruch die Rechtslage ändert! Das ist noch nicht alles.

Scharfmacher wie Meloni haben das Bedürfnis, ein ihrer Ansicht nach längst inakzeptables, ganz generelles Menschen- und Gesellschaftsbild zurechtzurücken. Was ist denn die „Freiheit“, was ist der hohe westliche Wert, auf den sich gern in jeder Lebenslage von allen Interessierten berufen wird, sobald es gegen ein feindliches Ausland geht? Dafür zitiert sie den damaligen von ihr angehimmelten polnischen Papst, der sie „eine grundlegende Sache gelehrt hat, die ich immer als einen Schatz gehütet habe: ‘Die Freiheit’, hat er gesagt, ‘besteht nicht darin, das zu tun, was einem gefällt, sondern darin, das Recht zu haben, das zu tun, was man zu tun verpflichtet ist.’“ (Meloni, Regierungserklärung vom 25.10.22) Ein wahrer Schatz, der Satz. Freiheit und Pflichterfüllung ist eh’ dasselbe; man darf glücklicherweise sogar das tun, was man tun muss

Die Rechten führen sich auf, als sei die Sphäre von Liebe und Sexualität tatsächlich die tragende Säule des Gemeinwesens. Und wenn in dieser Abteilung mal die Vorstellung einreißt, es könnte und sollte auf die Individuen und deren Bedürfnisse ankommen, dann geht in dieser Weltsicht perspektivisch alles den Bach runter, dann degeneriert die Gesellschaft zuerst moralisch und löst sich dann praktisch auf. Daher gehört gerade diese Sphäre eingefangen, geregelt, in jeder Hinsicht reglementiert und von Normen umzingelt. Radikal auf ungarisch-katholisch: „Sexualität um ihrer selbst willen“, das gehört sich nicht. Zumindest braucht es da die eindeutig definierten, gesellschaftlich erwünschten Bahnen hinein in die Familie, und Familie ist Staatsdienst, ist harte Arbeit, ist ein Knochenjob, in dem die gebrachten Opfer ihr eigener schönster Lohn sind.

Der letzte große Schub in Sachen Liberalität kam, wie erinnerlich, im Gefolge der 68er Bewegungen. Damals dominierte auch ideologisch die große Konfrontation „Freiheit gegen Sozialismus“, West- gegen Ostblock. Konservative aller Couleur hatten teilweise schlechte Karten in den damaligen Auseinandersetzungen, in denen sich die jungen Leute auf den Höchstwert „Freiheit“ gegen den „Totalitarismus“ zu berufen versuchten. Seither sind die 68er Hassfiguren, und der konservative Kampf gilt der Verwechslung von „Freiheit“ mit der Vorstellung, es käme irgendwie auf die Bedürfnisse und Wünsche der Individuen an. Seither wird gegen alle Vorstellungen von Freiheit gehetzt, die mit „selbst“ verbunden sind: Selbstverwirklichung, Selbstentfaltung, Selbstbestimmung … Das alles kann es doch nicht sein! Alternative Lebensformen, Hedonismus, Liberalismus, alle Varianten von individuellem Glück nach freier Fasson – derzeit augenfällig als „LGBTQ“ usw. unterwegs –, die sind zumindest ein inakzeptables Drückebergertum im Verhältnis zur harten innerfamiliären Pflichterfüllung im Staatsdienst; oder gleich gemeinwohlschädlicher, zersetzender, dekadenter Egoismus, eine nicht hinnehmbare Absage an den normalen, gültigen, alternativlosen, anständigen Lebensweg, in dem alle Pflichten gegenüber Staat und Familie schon eingeschlossen und vorgegeben sind; sofern im Hedonismus nicht ohnehin ein subversiver Angriff auf die moralischen Fundamente der Nation vorliegt. Das Ende von Melonis Bekenntnisbuch fasst das positive Menschenbild zusammen: „Ich bin ein Soldat“. – Der Sinn des Menschen ist der Dienst am Staat, und die Politik der Rechten ist der ständige Kampf. Weil die Nation immer von innen und außen bedroht ist. Meloni über den Feind:

JA zur natürlichen Familie, NEIN zur LGBT-Lobby; JA zur sexuellen Identität, NEIN zur Gender-Ideologie; JA zur Kultur des Lebens, NEIN zum Abgrund des Todes (Abtreibung und Sterbehilfe); JA zur Universalität des Kreuzes, NEIN zur Gewalt des Islamismus; JA zu sicheren Grenzen, NEIN zur Masseneinwan­­derung; JA zur Arbeit unseres Volkes, NEIN zur internationalen Hochfinanz; JA zur Souveränität der Völker, NEIN zu den Bürokraten von Brüssel; JA zu unserer Zivili­­sation, NEIN zu denen, die sie zerstören wollen. Es lebe Spanien, es lebe Italien, es lebe das Europa der Patrioten!“ (Parolen am Ende ihrer Rede in Spanien, Marbella, 14.6.22)

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