Karl Iro Goldblat erzählt uns aus dem gemeinsamen Leben mit Herbert Stumpfl, mit dem er 20 Jahre Mühl-Kommunenzeit verbrachte und nun posthum Texte von Herbert Stumpfl in eine Form brachte und als Buch im Ritter Verlag heraus brachte. Das Buch wurde so zu einer Hommage an Herbert Stumpfl von Herbert Stumpfl.
Verlagstext:
„Von den emotional unzugänglichen Eltern in die Verbindlichkeit einer elitären Gemeinschaft. Aus der katholischen Scham in eine trügerische freie Sexualität. Aus dem demütigenden Arbeitermilieu in den auserwählten Kreis der Aktionsanalytischen Organisation. Von Brunau nach Friedrichshof.
„Wie soll ich wissen, wer ich war?“
Herbert Stumpfl stellt sich der Aufgabe des Erinnerns und des Nachdenkens. Als Revoltierender gegen eine verkappte „Kleinfamiliengesellschaft“ war er Muehl-Kommunarde der ersten Stunde. Als „philosophisch inspirierter Literat“ unterzieht er die Zeit von den ersten gemeinsamen Aktionen bis zum letzten Besuch kurz vor dem Tod des „Meisters“ einer strukturellen, und dabei persönlichen Analyse. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität bringt nicht nur die maskulin-autoritäre Prägung der Nachkriegsrepublik Österreich zutage, die sich ihrer nationalsozialistischen Vergangenheit entzieht, sondern zeigt auch auf, wie diese das langjährige Bestehen der Muehl-Kommune geprägt hat.“
Herbert Stumpfl
*1944 in Brunau, † 2020,
hatte als Aktionskünstler schon in den 1960ern Kontakt zu Otto Muehl, war u.a. an der Aktion Kunst und Revolution, aber auch aktiv an der Kommune beteiligt, für die er 1970 in der Wiener Taborstraße einen Ableger gründete.
Als Pädagoge war er über zwanzig Jahre Teil der Organisation, in der er als Direktor der Kommune-Schule in Friedrichshof tätig war, und widmete sich zeit seines Lebens der Philosophie und der Literatur.
Als Interview- und Diskussionspartner trat er medial mehrfach als kritischer Zeitzeuge in Erscheinung.
Wie soll ich wissen, wer ich war?
ist Herbert Stumpfls erstes Buch im Ritter Verlag.