+++ Regenbogenparade +++ Rechtsextremer christlich-fundamentalistischer „Marsch für die Familie“ +++ Weltflüchtlingstag +++ Solidarität mit inhaftierten Klimaaktivist*innen in Frankreich +++
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17. Juni 2023: Regenbogenparade
Hunderttausende Menschen (ausnahmsweise nicht selbst gezählt) kamen am 17. Juni zur Regenbogenparade auf der Ringstraße. [Redenausschnitte]
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17. Juni 2023: Rechtsextremer christlich-fundamentalistischer „Marsch für die Familie“
Während am 17. Juni hunderttausende Menschen bei der Regenbogenparade für Akzeptanz, Respekt und gleiche Rechte für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Heterosexuelle, trans, cis, inter und queere Personen über die Ringstraße zogen, demonstrierten auch heuer wieder rechtsextreme und christlich-fundamentalistische Gruppen gegen das, was sie Genderwahn und Zwangssexualisierung nennen und gegen Abtreibung. [Redenausschnitte]
Die rechtsextremen und christlichen Fundamentalist*innen zogen vom Stephansplatz zum Ballhausplatz. Mit rund 450 Teilnehmer*innen war dieser so genannte „Marsch für die Familie“ der bislang größte am Tag der Regenbogenparade. Begleitet wurde der Marsch für die Familie wie jedes Jahr von queerfeministischen und antifaschist*ischen Gegendemonstrant*innen, die zeitweise selbst die Musik der die Fundamentalist*innen musikalisch unterstützenden Kaiserjäger übertönten. Die Polizei räumte den Fundamentalist*innen zwar den Weg frei, vertrieb auch vor der Schlusskundgebung queerfeministische und antifaschist*ische Gegendemonstrant*innen vom Deserteursdenkmal, damit die rechtsextremen und christlichen Fundamentalist*innen darauf ihre Reden halten konnten, setzte aber heuer immerhin keine Pfeffersprays ein.
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20. Juni 2023: Solidarity is not a crime
Am 20. Juni feierten rund 300 Menschen am Brunnenmarkt in Ottakring den Weltflüchtlingstag und forderten dabei Schutz und Menschenrechte für Flüchtende. Auf den Boden wurden mit Kreide Namen der hunderten vor Kurzem im Mittelmeer getöteten Schutzsuchenden geschrieben. [Redenausschnitte]
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27. Juni 2023: Proteste von 24-Stunden-Betreuer*innen
Am 27. Juni demonstrierten nach Angaben von Teilnehmer*innen rund 70 Personen vor dem Sozialministerium gegen eine Pflegereform ohne faire Arbeitsbedingungen für 24-Stunden-Betreuer*innen. Gefordert wurden unter anderem:
- die Implementierung alternativer Betreuungsformen im Rahmen gesetzlich geregelter Anstellungsverhältnisse durch die öffentliche Hand
- die Erhöhung der Förderung für 24-Stunden-Betreuung für die Anstellung der Betreuungskräfte, um eine Anstellung durch Familien attraktiver zu machen.
- die Implementierung eines Kontrollsystems zur Überwachung der Tätigkeit von Vermittlungsagenturen in Bezug auf das Verhältnis zu den 24-Stunden-Betreuer:innen sowie zu Überwachung der Arbeitsbedingungen
- ein an diese Branche adaptiertes Pensionsmodell
- eine öffentlich subventionierte Basisausbildung
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27. Juni 2023: Solidarität mit in Frankreich inhaftierten Klimaaktivist*innen
Am 27. Juni demonstrierten rund 80–90 Personen vor der französischen Botschaft in Wien für die Freilassung von in Frankreich inhaftierten Klimaaktivist*innen und gegen die Kriminalisierung der Klimagerechtigkeitsbewegung weltweit. Tags darauf fand dort dazu eine weitere Kundgebung statt. [Redenausschnitte]
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30. Juni 2023: Warnstreik von Ärzt*innen der Notaufnahme der Klinik Ottakring
Am Vormittag des 30. Juni streikten für eine Stunde Ärzt*innen der zentralen Notaufnahme in der Klinik Ottakring für eine Erhöhung der der ärztlichen und der Pflege-Dienstposten. Bei einer Streikkundgebung zuerst vor der Notaufnahme und danach vor dem Eingang der Klinik Ottakring wurden sie laut einem Bericht von David Krutzler auf derstandard.at von Pfleger*innen und von Ärzt*innen aus anderen Spitalsabteilungen unterstützt. Für die nächsten Monate werden weitere Streiks auch in anderen Kliniken erwartet.
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30. Juni 2023: Abschied von der Wiener Zeitung
Am Nachmittag des 30. Juni verabschiedeten sich rund 10 Leser*innen mit Blumen und Kerzen beim Redaktionsgebäude im Media Quarter Marx von der Wiener Zeitung, nachdem an diesem Tag die letzte Ausgabe der einst ältesten noch existierenden Tageszeitung der Welt erschienen war. Redakteuer*innen luden sie spontan zu einem Abschiedsgespräch in die schon ziemlich verwaisten Redaktionsräume ein. Danach wurde noch ein bisserl vor dem Bundeskanzl*amt am Ballhausplatz protestiert.
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Außerdem …
… finden weiterhin Aktionen und Versammlungen für Klimagerechtigkeit statt und ziehen immer wieder Fahrraddemos für eine Mobilitätswende durch die Stadt
… gibt es weiterhin Kundgebungen und Demonstrationen für Freiheit im Iran
… Am Platz der Menschenrechte wird immer noch jeden Donnerstag um 18 Uhr gegen die Regierung protestiert.
… Jeden Mittwoch um 17 Uhr findet bei der Oper eine Mahnwache für Freiheit für den Journalisten Julian Assange statt.
… Weiterhin gibt es laufend Mahnwachen und Kundgebungen der „Omas gegen rechts“.
… Und obendrein gibt es gerade möglicherweise auch besonders viel, von dem ich nichts mitbekomme.
Das war die zumindest vorerst letzte WiderstandsChronologie. Tschau, Baba.