Es war mir ehrlich gesagt, etwas mulmig, als ich vom Schloßherrn Mag. Harald Seyrl zum Interview empfangen wurde und gleich als «Einstand» durch die mehreren Stationen der Kriminalgeschichte im Schloß Scharnstein geführt wurde. Vorwiegend Originale sind hier ausgestellt, ob Folterinstrumente, Beweisstücke oder gar zerschmetterte Schädel – nichts für schwache Nerven, doch informativ in jeder Form. Die Geschichte im Zeitraffer auf sich einwirken lassen, von Strafmethoden, Geständnis-Zwingen und Daumenschrauben bis hin zu Original Galgen, Relikte aus den beiden Weltkriegen bis in die neuere Zeit z.B. rund um «Lucona», Spreng-Attentate und ein noch original eingerichteter Gendarmerieposten mit allem drum und dran. Exponate, die einem vielleicht etwas entfernt vorkommen, doch wenn man die Geschichte nicht ganz dabei vergißt, wird bewußt, daß es sich bloß um Jahrzehnte oder gar nur um ein paar hundert Kilometer Entfernung handelt…
Ein Pflichtbesuch für alle Altersgruppen würde ich sagen, denn Geschichte sind wir alle und es soll jedem von uns durchaus bewußt werden, daß Gegenwart schnell außer Kontrolle geraten kann und so Geschichte wird…