Die Geschichte der ersten großen Liebe: Julle ist 14, als Axel neu in die Klasse kommt. Ihm selbst ist schon länger klar, dass er schwul ist, auch seiner Schwester hat er es schon gesagt. Coming-out und seine Verwerfungen sind auch gar nicht das Thema – es geht um schwule Freundschaft und Intimität.
Das Großartige an Stephan Lohses Jugendliebe ist, wie er sie erzählt: Einerseits im Hamburg der 70er Jahre, ein packendes Zeitkolorit mit Süßigkeiten und damals brandneuer Technik, was alles längst verschwunden ist. Andererseits spielen konkrete Orte oder Ereignisse der Zeit keine Rolle, sodass das Setting zugleich einer Versuchsanordnung wie in Goethes Wahlverwandten gleicht. Die über die Maßen zart und vereinnahmend erzählte Geschichte ist genau deshalb von Bedeutung, weil sie allgemeingültig ist, sich immer wieder und überall abspielt. Dabei ignoriert Stephan Lohse jedes Klischee und kommt so bei seiner romantischen Sommergeschichte nicht einmal in die Nähe von Kitsch – und das bis zum überraschenden wie beeindruckenden Ende.