Kann Bedingungslosigkeit eine politische Größe sein? Ein Vortrag von Margit Appel im Kepler Salon.
Mit welchen Messgrößen bewerten wir unsere Arbeitsleistung? Was macht den Unterschied zwischen acht Stunden Betteldienst vor dem Supermarkt oder acht Stunden Sicherheitsdienst vor einem Juweliergeschäft aus? Dieses Beispiel zeigt: Die Art und Weise, wie derzeit Leistungen im Arbeitsleben beurteilt werden – einschließlich der Anerkennung in Form von Einkommen, Freizeit, Status – ist überholt.
Margit Appel, Politikwissenschafterin, Soziologin und Frauenforscherin, war im Februar 2012 im Kepler Salon Linz zu Gast und hat in ihrem Vortrag einen „Denkrahmen Grundeinkommen“ skizziert.
Margit Appel engagiert sich für die Umsetzung eines bedingungslosen Grundeinkommens, einer politischen Größe, mit der es gelingen kann, sich von dem Gedanken zu verabschieden, dass verschiedene (Arbeits-)Leistungen “objektiv“ zu ganz unterschiedlichen Einkommen führen.
Ab wann ist Arbeit überhaupt Arbeit? Ab wann werden gesellschaftlich notwendige Tätigkeiten im Rahmen von Erwerbsarbeit entlohnt? Warum nicht in Richtung einer anderen Ordnung denken? Warum ist die Kategorie der „Bedingungslosigkeit“ heute eher in den Privatbereich verbannt und vor allem Frauen überlassen? Kann Bedingungslosigkeit nicht auch in den Raum des Politischen Einzug nehmen?
Ein Mitschnitt vom Vortrag im Kepler Salon am 13.2.2012 – nach wie vor von großer Aktualität.
Mehr Infos:
Netzwerk Grundeinkommen und sozialer Zusammenhalt: http://www.grundeinkommen.at/
Moderation: Veronika Moser
Foto (cc) Alan Cleaver