Für das Jahr 2024 haben wir verschiedene Themen ausgewählt, über diese zu sprechen uns wichtig erscheint.
Im Zwölf Schritte Programm der Selbsthilfegruppe für Angehörige und Freunde von AlkoholikerInnen teilen Nils, Sofia und Erna im Jänner ihre Gedanken und Erfahrungen zum Thema „Alkoholismus – eine Krankheit“.
Alkoholismus ist eine verwirrende Krankheit, und vieles dabei scheint unlogisch. Daher kommen die meisten von uns mit vielen offenen Fragen zu Al-Anon.
Obwohl die meisten von uns sofort Antworten auf viele Fragen suchen, gibt es nicht immer schnelle oder einfache Lösungen für diese komplizierten Angelegenheiten. Bei Al-Anon Hilfe zu suchen ist anders, als bei den meisten anderen Stellen. Wir geben in Al-Anon keine Ratschläge. Keiner sagt irgend jemandem, wie er seine persönlichen Probleme lösen soll. Alkoholismus ist eine Familienkrankheit. Zwanghaftes Trinken betrifft den Trinker und alle seine Beziehungen, Freundschaften, Arbeitsplatz, die Eltern-Kind-Beziehung, Liebesverhältnisse, Ehen – alles leidet unter dem Einfluss des Alkoholismus. Die engsten Beziehungen werden am meisten beeinträchtigt, und wir, die sich Sorgen machen, leiden am stärksten. Wir reagieren auf das Verhalten des Alkoholikers. Wir sehen, dass das Trinken überhand nimmt und versuchen, es zu beeinflussen. Wir schämen uns wegen der Szenen in der Öffentlichkeit, aber zu Hause versuchen wir, damit fertigzuwerden. Es dauert nicht lange, bis wir uns schuldig fühlen, und wir nehmen die Verletzungen, die Ängste und die Schuld eines Alkoholikers auf uns.
Es ist nicht leicht zu akzeptieren, dass wir auf verschiedene Weise durch den Alkoholismus eines anderen betroffen sind. Aber Tatsache ist, dass wir es sind. Tief im Inneren wissen dies viele von uns instinktiv. Solange wir uns nicht die Zeit nehmen, uns selbst ehrlich gegenüberzutreten, hält uns die Krankheit Alkoholismus gefangen.