Jazz gibt oft jenen eine Stimme, die man sonst kaum hört. Einige herausragende aktuelle Beispiele hören Sie im „Jazztrain“: Den kubanischen Pianisten Aruán Ortiz mit seinem Album „Pastor’s Paradox“ über Martin Luther King (beim Label „Clean Field“) oder Pedal-Steel-Gitarristin Susan Alcorn, die mit chilenischen Musiker:innen die „Nueva Canción“, das politische Lied aus den 50er und 60er Jahren, rein instrumental und frei wieder auferstehen lässt („Canto“ bei Relative Pitch Records), schließlich das portugiesische Paar Sara Serpa (Gesang) und André Matos (Gitarre), die sehr differenziert und eindrücklich die Veränderungen in der Welt und Natur beklagen, in die sie ihren Sohn gesetzt haben („Night Birds“ bei Rubalo Music). Eingerahmt habe ich das mit Ausschnitten aus zwei stimmungsvollen Filmmusik-Alben von Trompeter Erik Truffaz (bei „Blue Note“) und dem neuen sanften Trio-Album „Song of the Elders“ vom österreichischen Gitarristen Wolfgang Muthspiel (bei ECM). Außerdem dem hochexperimentellen Album „Stars and Constellations“ des Saxophonisten und Spezialisten für Crossover-Mixes zwischen zeitgenössischer Musik und Jazz Quinsin Nachoff mit zwei Streichquartetten! (bei Adyhâropa Records) Eine sehr heterogene und abwechslungsreiche Mischung für zwei Stunden! Würde mich freuen, wenn Sie Zeit hätten, reinzuhören. Jazzige Grüße von Ihrem
Gilbert Waldner