Ostumfahrung: „Pressekonferenz der Tiere“ kündigt Hainburg 2.0 an

Podcast
trotz allem
  • Pressekonferenz der Tiere in Lichtenwörth gegen Ostumfahrung
    57:00
audio
57:00 min
Klimakonferenz COP 29 - Greenpeace Sprecherin Jasmin Duregger im Interview
audio
57:00 min
Fischacker Räumung, Bodenstrategie, Wir gegen Rechts, "trotz allem" Sendung vom 1.11.2024
audio
56:53 min
Westbahnpark Jetzt!
audio
57:00 min
Der Klimastreik in St.Pölten 27.Sept 2024 - Reden und Musik (gekürzt)
audio
56:58 min
Einspruch gegen Patent auf Mais zurückgewiesen und Gespräch zum Film "System Change"
audio
57:00 min
Scientist for Future demonstrieren gegen FPÖ & Rede des Feuerwehrmanns beim Klimastreik
audio
56:56 min
Offener Brief an die Stadt Wien: A4-Redimensionierung JETZT: Klimaschutz statt Komfortbaustelle - Reden von der Kundgebung vor dem Wiener Rathaus
audio
56:50 min
Demo in Gummistiefeln für Klimaschutz am Ballhausplatz und PK Hitzepaket für Armutsbetroffene
audio
1 sati 29:59 min
Demo in Wiener Neustadt gegen drohenden Baustart der Ostumfahrung 18.8.2024 (ungeschnittener O Ton)
audio
57:00 min
Hiroshima Gedenktag 2024 Teil 2

Reportage von der Pressekonferenz in Lichtenwörth von Jutta Matysek

Wiener Neustadt, 11. Mai 2024 – Die legendäre „Pressekonferenz der Tiere“ im Mai 1984 war Geburtsstunde der Proteste zum Erhalt der Hainburger Au. In Anlehnung an das historische Medienereignis versammelten sich Umweltaktivist:innen von damals und heute für eine „Pressekonferenz der Tiere 2.0“ in Lichtenwörth. Sie fordern den sofortigen Stopp der „Ostumfahrung“, die eine verheerende Asphaltschneise durch ein Naturschutzgebiet und fruchtbarste Äcker schlagen würde.

Forderungen von Hainburg: Aktueller denn je
Doris Holler-Bruckner kämpfte damals als Aktivistin für den Erhalt der Donau-Auen. Die heutige Chefredakteurin von oekonews betont: „Viele der Forderungen von damals sind aktueller denn je: Es geht um den Schutz von Wasser und Wald, um zukunftsfāhige Klima-, Verkehrs- und Umweltpolitik und mehr direkte Demokratie, um Handeln, das eine gute Zukunft für uns und unsere Kinder und Enkel mitträgt.“

Reinhard Bödenauer ist Präsident der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien und war auch 1984 bei der Besetzung der Stopfenreuther Au nahe Hainburg: „Es war der Kampf David gegen Goliath – von einer kleinen Gruppen von Aktivist:innen gegen große Gegner, wie Parteien und Interessensvertretungen. Damals war es ein großer Sprung für zivilgesellschaftliches Engagement.“

Lebensgrundlage versus Profitgier
Der Kampf David gegen Goliath geht heute weiter. Robin ist Teil der Aktivist:innen, die die Fischa Au mit einem Baumhaus vor den Bauarbeiten der „Ostumfahrung“ beschützen: „Wir wollen, dass das Ausmaß der Katastrophe erkannt wird, mit der der Kapitalismus unsere Lebensgrundlage wegfrisst. Wir sind hier, um zu zeigen, dass unser Recht auf fruchtbare Böden und Ernährungssouveränität schwerer wiegt als die Profitgier der Mächtigen!“ Vor der Pressekonferenz luden die Aktivistinnen am von der Enteignung für den Straßenbau bedrohten Acker zum gemeinschaftlichen Erdäpfel-Setzen ein. Um die 200 Unterstützerinnen waren gekommen und hatten eine Erdäpfel-Pat:innenschaft übernommen.

Helmut Buzzi, heute vehementer Gegner der Ostumfahrung, war erst 17 Jahre alt, als er an den Protesten in Hainburg teilnahm: „Nie hätte ich damals gedacht, dass 40 Jahre später noch immer Naturschutzgebiete, wertvollste Ackerflächen und letztlich unsere Lebensgrundlagen der Profitgier geopfert werden. Aber leider: Bürgermeister Schneeberger will das uralte Betonprojekt Ost“umfahrung“ ohne Volksbefragung und ohne Alternativenprüfung durchpeitschen – im Sinne der Baukonzerne und für neue Gewerbegebiete!“

Herbst: Hainburg 2.0?
Geht es nach Wr. Neustädter Bürgermeister Schneeberger und NÖ Verkehrslandesrat Landbauer soll im Herbst der Spatenstich für die umstrittene „Ostumfahrung“ erfolgen. Irene Nemeth ist Teil der Bürgerinitiative „Vernunft statt Ostumfahrung“, die seit Jahren gegen das Projekt kämpft: „Der Unmut über die Verantwortungslosigkeit geht weit über die lokale Bevölkerung hinaus und über alle Parteigrenzen hinweg, das zeigen Umfragen. Sollte die Politik bis Herbst nicht zur Vernunft kommen, rechnen wir mit einem Proteststurm, der Hainburg ebenbürtig ist. Die Menschen haben genug von dieser Betonpolitik!“

 

Aus: https://www.vernunft-statt-ostumfahrung.at/ostumfahrung-pressekonferenz-der-tiere-kuendigt-hainburg-2-0-an/

Komentiraj