Die Mehrzweckhalle am wiener “ Augartenspitz“ wurde Anfang Dezember eröffnet und BIs und AnraierInnen hören nicht auf weiter Widerstand zu leisten. Ihnen geht es nicht nur um diesen Sängerknabenbau sonderen um weitere drohende Verbauungen im denkmalgeschützten Erholungsgebiet
Im Interview:
Claus Süss von der Initiative Denkmalschutz
Monika Roesler von der BI Freunde des Augartens
Georg Becker ein sympatisierender Jurist
Christine eine betroffene AnrainerIn
Ronny ein Aktivist der im Zuge der gewaltsamen Räumung auf Besitzstörung geklagt wurde und das Urteil bis zum Menschenrechtgerichtshof bekämpft.
Augarten – Beschreibung: Der Augarten ist ein 52,2 ha großer, öffentlicher Park mit der ältesten barocken Gartenanlage Wiens und befindet sich im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Die Gartenanlage im französischen Stil bietet neben einem gepflegten Parterregarten mit aufwändigen Blumenlandschaften auch ein weitläufiges, von schattigen Alleen aus Kastanien, Rüstern, Linden, Eschen und Ahornbäumen durchzogenes Gebiet.
Wie in fast allen Bundesgärten in Wien ist der Zugang in der Nacht allerdings nicht möglich, da die fünf Parktore geschlossen werden (vom Einbruch der Dunkelheit bis zum frühen Morgen – die saisonabhängigen Uhrzeiten hängen in Form von Metallschildern an den Toren aus). Der Augarten beherbergt darüber hinaus verschiedenste Einrichtungen wie zum Beispiel die Wiener Sängerknaben im Augartenpalais, die Porzellanmanufaktur Augarten, das Porzellanmuseum, das Café Restaurant „décor“ und das Filmarchiv Austria.
Im Augarten befinden sich das Augartenpalais, Sitz der Wiener Sängerknaben, das historische Schloss Augarten mit der Porzellanmanufaktur Augarten, das Atelier Augarten mit der eingemieteten Kunstgalerie Thyssen Bornemisza Art Contemporary bzw. TBA 21 Augarten, das Filmarchiv Austria, ein Altersheim, der Lauder Chabad Campus, ein Kinderfreibad und mehrere Sportplätze. 2012 kam der MuTh genannte Konzertsaal der Sängerknaben an der Südspitze des Areals dazu. Historische Relikte sind die beiden hohen Flaktürme aus dem Zweiten Weltkrieg.
Beobachtung der Situation im Augarten – Wien, am 6.2.2013 – von Rescheneder – Wien
Seit mehr als 2 Jahren wurde die Gesamtsituation im Augarten beobachtet. Durch Rundgänge konnte die Szene dort über lange Zeit beobachtet werden. Es war schwierig in der Anfangsphase die Verantwortung und Zuständigkeiten über die Verwaltungen des Augartens zu ergründen und zu verstehen.
Kaum eine Verwaltung in Österreich zeigt ein derartiges unübersichtliches Bild. Eine Struktur die es laut Managementtheorie gar nicht geben darf. Dementsprechend sind die beobachteten Ergebnisse, die den Augarten zum schlecht gepflegtesten Park in der Mitte von Wien geführt haben. Innerhalb der letzen Jahre wurde diese Zustände immer wieder durch Kritik, Vorschläge, Informationen, Artikeln und Berichte an die verantwortlichen Behörden aufgezeigt.
Die Konfliktsituation über den Bau des mittlerweile eröffneten Konzertsaales MuTh, hat dem allgemeinen Image des Augartens enorm geschadet. Jeder weiß wo der Augarten liegt aber viel Besucher wissen nicht wo der Augartspitz liegt, da dieser bisher in einem abgesperrten Bereich lag. Nun wurde der Konzertsaal mit großem Erfolg eröffnet und er ist eine wesentliche Bereicherung auch für den für den gesamten Augarten.
Ausgehend vom Augartenspitz (Anfang der Durchwegung) ist eine Rückführung zum Barockgarten teilweise wieder möglich. Der Augarten leidet in seiner Gesamtheit unter den beiden Flakbunker aus dem 2. Weltkrieg, die der Flugabwehr dienten aber auch vielen Wienern, damals als Luftschutzbunker, das Leben gerettet haben. Die Bunker unter Naturschutz zu stellen ist daher eine Fehlentwicklung die geändert werden muss.
Der Augarten hat heute das Image eines Bunkergartens und ist als Barockgarten kaum mehr zu erkennen. Die langfristige Zielsetzung muss daher lauten:
„Weg vom Bunkerimage und zurückt zum Barockgarten,
soweit dies überhaupt heute noch möglich ist !“
Es ist die Aufgabe der Verwatlungen diese Zielsetzung optimal in die Praxis umzusetzen.
Dazu gehören das Lebensministerium (als Eigentümer der Republik) und die ihr unterstellten Bundesgärten (BG), sowie das Wirtschaftsministerium und mit der ihr unterstellten Burghauptmannschaft (BH) als Budgetverwalter aus Steuergeldern.
Durch die Budgetverwaltung fällt der Burghauptmannschaft die größte Bedeutung zu, denn ein passendes Sprichwort lautet: – „Wer zahlt schafft an“. – Die Bundesgärten, die für die Erhaltung und Pflege der Gartenanlagen verantwortlich sind, beklagen sich über viel zu wenig Geldmittel um ihren Auftrag der Pflege auch voll erfüllen zu können. Die vielen negativen Berichte, Kritiken, Fotos usw. der vergangenen Jahre wurden zwar zur Kenntnis genommen aber konnten nicht wirklich Veränderungen einleiten.
Aussagen des Managements der Bundesgärten, lassen eher Resignation erkennen als die Zielsetzung – „Weg vom Bunkerimage und zurückt zum Barockgarten“.
Bei Anfragen zeigt sich deutlich der bestehende Konflikt, der kurz und bündig mit den Worten – „Da ist die Burghauptmannschaft (BH) zuständig“! – abgetan wird.
Es ist daher notwendig in einem gemeinsamen Masterplan die Zielsetzung in die Praxis umzusetzen. Es ist dabei notwendig diese Pläne auch der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen und mit Hilfe der Politik diese auch in der Praxis umzusetzen.
Leider ist diese Vorgangsweise der Verbesserung des allgemeinen negativen Zustandes im Augarten nicht erkennbar. Leugnen der Zustände und Ablehnung der Verantwortung hilft niemanden die geforderte Zielsetzung zu erreichen.
Die Politik ist beim Augarten-Konflikt gespalten. Die Meinungen wie es im Augarten weitergehen soll, werden von Parteipropaganda bestimmt. Alle Parteien vertreten unterschiedliche Meinungen und diese die sind eher als Wahlpropaganda einzustufen. Sachliche Lösungsvorschläge werden nicht zur Kenntnis genommen und schon gar nicht diskutiert. Die politische Verantwortung ist unübersichtlich. Die Sachprobleme werden von den verantwortlichen Verwaltungen (BH / BG), die Ministerien unterstellt sind nicht ausreichend kontrolliert.
Die Investitionen und Budgetsituation werden nicht veröffentlicht. Der Rechnungshof (RH) kritisiert: „wenig Transparenz bei Direktvergaben der (BH)“.
Die Burghauptmannschaft ist eine nachgeordnete Dienststelle des Wirtschaftsministeriums, allerdings überschneiden sich Tätigkeiten und es fehle eine klare Abgrenzung der Aufgabenbereiche.
Die Wünsche der Besucher: Diese wünschen sich einen sauberen Park der die Mindeststandards an einen Erholungspark hat. Dieser wird derzeit nicht erfüllt.
So ist der Park als der schlecht gepflegteste Park in Wien einzustufen. Die laufenden Beanstandung werden nicht behoben und die Aussagen von BG und anderer Behörden, lassen keine Verbesserungen und Einsicht erkennen.
Die generelle Ausrede lautet immer: Kein Geld für Parkwächter und Reinigungspersonal für den Augarten. Die Besucher wünschen sich auch einen Park mit gepflegten Wegen und Bäumen ohne Wasserlachen, Kastanien, Äste Steinen, Ästen, Streusand, Wandbeschmierungen, kaputte Sprinkleranlage und Bänke usw.
Umsetzung der Ziele aus dem Leitbild 2008i st die Durchwegung: Die Durchwegung ist ein einheitliche Ziel aller politischen Gruppen und Vereinigungen, diese nach der erfolgreichen Eröffnung des Konzertsaales (MuTh) als nächstes in der Praxis umzusetzen.
Damit wird ein weiterer Schritt vom Bunkergarten zum Barockgarten im Augarten erreicht und der 2. Bezirk stark aufgewertet.
Leider sind von den Behörden keine Aktivitäten in dieser Richtung erkennbar. Die Politik wird ist daher aufgerufen diesen Vorschlag schnell in die Praxis umzusetzen. Wie geht’s weiter ?
Weitere Informationen wie, Artikel, CD-ROMs, Fotos, Mails usw. zum Thema bei Bedarf.
DI Karl Rescheneder 1020 Wien – Untere Augartenstraße 9/2 Telefon 3307070 –
Mail: karlrescheneder@hotmail.com