Hallstatt – Simonydenkmal

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Ein Obelisk aus Bruchsteinen

Der aus Bruchsteinen aufgemauerte Obelisk ruht auf einer pyramidenstumpfförmigen Basis in welche an der Ost-, Süd- und Westseite mittig jeweils eine, nach oben offene, Nische eingetieft ist. Diese Nischen laufen in einer abgeschrägten Sohlbank aus und reichen in ihrer Tiefe jeweils bis zu den nach unten verlängerten Seitenflächen des Obelisken. Auf diese Weise bilden sich an den Ecken zinnenartige Sockel, auf denen die Kanten des Obelisken ruhen. In die Südfläche des Obelisken sind eine große und 2 kleine Schrifttafeln eingelassen, die Nordseite der Basis zeigt keine Eintiefung und läuft horizontal durch. Trotz des, aus der unmittelbaren Umgebung stammenden, unebenen, unregelmäßigen und groben Bruchsteinmaterials zeigt das Denkmal einen klaren, geometrischen Habitus.

Zeitgenössische Presseberichte belegen – im Widerspruch zum Inschriftentext von 2007 – die Errichtung des „Simony-Gedenksteins“ für den Sommer 1909. Das Denkmal wurde im Rahmen einer Exkursion der Generalversammlung des Alpenvereins, dessen Gründungsmitglied Simony war, am 2. 9. 1909 feierlich enthüllt. 1842 stand Simony zum ersten Mal auf dem höchsten Gipfel des Dachsteins, dem sein wissenschaftliches Hauptwerk, eine zweibändige Dachsteinmonographie, gewidmet ist. Simony beschäftigte sich daneben auch mit dem Hallstättersee, der Hydrographie, dem Klima, dem Bergbau und der Archäologie. Er wurde 1851 zum ersten Universitätsprofessor für Geographie in Österreich bestellt und machte das Dachsteingebirge allgemein bekannt und den Alpinismus im Salzkammergut salonfähig. Er ist der Begründer des Hallstätter Ortsmuseums (1844), führte 1847 den Begriff „Dachsteinkalk“ in der Geologie ein und wählte 1875 den Bauplatz für die Simonyhütte (Eröffnung 1877) aus.

Friedrich Simony (1813-1896)

Geboren am 30.11.1813 in Hrochowteinitz/Nordböhmen als uneheliches Kind; zunächst Ordensgymnasium, Apothekerlehre und dann Laborant; ab 1836 weitere Gymnasialjahre und Studium der Naturwissenschaften in Wien; 1840 erstmals in Hallstatt und im Dachsteingebiet; Kontakt mit bekannten Persönlichkeiten (Fürst Metternich, Adalbert Stifter, Johann Georg Ramsauer u.a.); kurzzeitige Berufung an das Landesmuseum Klagenfurt; 1851 1.Universitätsprofessor f. Geographie in Österreich und Vermählung (zwei Söhne, eine Tochter); 1856 Mitbegründer der Geographischen Gesellschaft; 1862 Mitbegründer des Österreichischen Alpenvereins; 1873 wird Simonys Bild „Gletscherphänomene“ bei der Weltausstellung/Wien ausgezeichnet; 1889 erscheint die erste Auflage der Dachsteinmonographie; am 20.7.1896 stirbt Simony in St.Gallen/Steiermark.

 

Inschriften

Dem Andenken

an den hochverdienten

Erforscher und Darsteller

der Berg und Gletscher-

welt des Dachsteingebietes

Dr. Friedrich Simony

gewidmet von der

Sektion Austria des

österreichischen Alpenvereines

Die Inschrift ist in dunkel ausgemalter Fraktur in eine 85cm x 62cm große Tafel aus heller Brekzie eingekerbt.

 

Errichtet 1907

Sekti[on] A[ust]ria

  1. u. [Oe. A. V.]

Renoviert 2[0]07

Die Inschrift ist in hell ausgemalter Fraktur in eine kleine Tafel aus Granit (Balmoral Rosso) eingekerbt. Die Tafel ist durch Gewalteinwirkung stark beschädigt und der Text ist nur noch bruchstückhaft erhalten, kann aber noch kontextual rekonstruiert werden.

 

Franz [Leeb]

Maure[rme]ister

Die Inschrift ist aus der Antiqua in eine kleine Tafel aus weißem (Laaser?) Marmor eingekerbt, Reste einer dunkelbraunen Ausmalung sind erhalten. Durch eine starke Beschädigung in der rechten oberen Ecke ist vom Familiennamen nur noch der vertikale Anstrich des Initialbuchstaben schwach zu erkennen. Durch eine Literaturquelle ist der Ischler Maurermeister Franz Leeb als Erbauer belegt.

Quellen:

Linzer Volksblatt v. 16. 9. 1909, S. 5.

Ischler Wochenblatt v. 12. 9. 1909, S. 5.

Der Österreichische Alpenverein und die Sektion „Austria“ des Deutschen und Osterreichischen Alpenvereins 1862-1912, Wien 1912

Bilder

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