In dieser Ausgabe von „Spuren der Erinnerung“ blicken wir zurück auf zwei Veranstaltungen, die im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim stattfanden.
Am 23. September wurde die Publikation „Verdrängt. Die Erinnerung an die nationalsozialistischen ,Euthanasie‘-Morde“ im Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim präsentiert. Das Publikationsprojekt sorgt durch die Kombination unterschiedlicher fachlicher Disziplinen und inhaltlicher Zugänge für einen multiperspektivischen Zugriff auf die Rezeptionsgeschichte der NS-„Euthanasie“, wobei ein Schwerpunkt auf den aktuellen Erinnerungsinitiativen liegt. Prof. Jörg Skriebeleit vom Zentrum Erinnerungskultur, Regensburg gewährte Einblicke in das Buch und sprach über dessen Entstehungsprozess.
Im zweiten Teil der Sendung werfen wir einen Blick zurück auf die Gedenkfeier am Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim. Nach den Begrüßungsworten der Obfrau des Vereins Schloss Hartheim, Prof.in Konsulentin Dr.in Brigitte Kepplinger und den Worten von Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer folgt die Gedenkrede von Nikolaus Habjan. Der Nestroy-Preisträger hat sich unter anderem durch sein Figurentheater „F. Zawrel- erbbiologisch und sozial minderwertig“ einen Namen in der Gedenkkultur gemacht. Er befasst sich darin mit dem Schicksal von Friedrich Zawrel, der die medizinischen Experimente am Wiener „Spiegelgrund“ überlebte und später als Zeitzeuge seine Erlebnisse schilderte. Nikolaus Habjan hebt in seiner Rede hervor, dass eine Geschichtsvergessenheit dazu führen würde, dass sich am Ende die Dinge nicht zum Positiven verbessern können.
Beitragsbild: Landeshauptmann Thomas Stelzer bei der Gedenkfeier in Hartheim. Foto: Land OÖ/Max Mayrhofer