Themen: Ein Jahr GEAS-Reform | Pushbacks in die Wüste | Vernissage im Queer Museum Wien: Queere Zeitlichkeiten | Leerstand nutzen | Vorschau: Die Protestradler*innen aus Serbien machen in Wien Station
Sendungskoordination: Stefan Resch
Ein Jahr GEAS-Reform
Am Donnerstag, den 10. April, jährte sich der Beschluss der Reform der Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (kurz GEAS) zum ersten Mal. Das EU-Parlament einigte sich in diesem Rahmen nach 8 Jahren der Verhandlung auf Schnellverfahren an den europäischen Außengrenzen, für die gefängnisähnliche Lager notwendig sind. Auch die Abschiebung in sogenannte sichere Drittstaaten wurde durch die Reform deutlich erleichtert. Schon vor einem Jahr formierten sich in zahlreichen europäischen Städten Proteste gegen die Entscheidung – nun, ein Jahr später, erinnerte eine Demonstration in Wien an die andauernden Folgen für Menschen auf der Flucht.
Beitragsgestaltung: Hannag Krause
Pushbacks in die Wüste
Die auf Abschottung ausgerichtete Migrationspolitik der EU und ihrer Mitgliedsstaaten wirkt bis auf den afrikanischen Kontinent. In Tunesien arbeitet Europa etwa mit dem zunehmend autoritären Präsidenten Kais Saied zusammen, der gegen Migrant*innen aus subsahara-Afrika hetzt. Die Kette der Pushbacks zieht sich tief in die Sahara, bis nach Niger. Das Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation besprach diese menschenrechtswidrigen Praxis am 20. März in einer Podiumsdiskussion.
Beitragsgestaltung: Luca Manca; Aufnahme zur Verfügung gestellt vom VIDC
Vernissage im Queer Museum Wien: Queere Zeitlichkeiten
Brüche, Lücken, Sprünge – Sylvia Sadzinski kuratierte eine Ausstellung, in deren Rahmen sich Künstler*innen mit dem Erleben von Zeit aus queerer Perspektive beschäftigen. Im Interview spricht die Kuratorin über Coming-Outs als Brüche in der Biographie und einen queerfeministischen Blick auf Geschichtsschreibung. Die Ausstellung ist noch bis 19.6.2025 am Otto Wagner Areal auf der Baumgartner Höhe zu sehen.
Beitragsgestaltung: Lenna Nickol
Leerstand nutzen – neue Forderungen und ein virtuelles openbook-Themenheft
Wie kann Leerstand in Wien produktiv genutzt werden? Nach einer Diskussionsreihe im letzten Herbst fassten die Teilnehmenden Organisationen ihre Ergebnisse zusammen und präsentierten einen aktualisierten Forderungskatalog. Darin finden sich nicht nur rechtlich eindeutige Definitionen von Leerstand und Leerstandabgaben, sondern auch Ideen für soziale und gemeinnützige Nutzung der Erdgeschoßzonen. Die gesamte Pressekonferenz kann hier nachgehört werden.
Beitragsgestaltung: Franziska Knörr und Ella Horn; Aufnahme: Gerhard Kettler
Vorschau: Die Protestradler*innen aus Serbien machen in Wien Station
Die von Studierenden getragenen Proteste in Serbien gehen weiter. Auch in Wien macht die Tura do Strazbura Station, an deren Ende ein offender Brief an die europäischen Institutionen in Strasbourg übergeben werden soll. In der nächsten Ausgabe von ANDI beschäftigen wir uns weiter mit der Protestbewegung.