Bad Goisern/Steeg – Seeklause

Podcast
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Ein technisches Denkmal in Funktion

In dieser Episode wird die historische Seeklause in Bad Goisern-Steeg beleuchtet, erbaut vor 1523 und umgebaut zwischen 1564 und 1573 unter Leitung von Thomas Seeauer, die aus hölzernen Klausstuben und einem Polster besteht, um den Wasserstand des Hallstättersees zu kontrollieren und die Schifffahrt zu erleichtern, wobei ihre technische Funktionsweise und kulturelle Bedeutung als technisches Denkmal hervorgehoben werden.

Die Seeklause besteht aus zwei voneinander getrennten Bauten, der eigentlichen Klause und dem Polster, einem etwa 40 m flussabwärts gelegenen Gegenwehr. Die eigentliche Klause besteht aus 12 hölzernen, mit Steinen gefüllten Kästen, den „Klausstuben“, welche in einer Reihe quer über dem Seeausfluss stehen. Die 11 Öffnungen zwischen den „Klausstuben“ können durch Tore verschlossen werden, die um eine senkrechte Achse drehbar sind. Diese Drehachsen stehen leicht außermittig, so dass sich die Tore im geöffneten Zustand durch den Wasserdruck in die Strömungsrichtung einpendeln, dabei weist der etwas größere Teil des Tores in Strömungsrichtung. Umgekehrt erlaubt es diese Konstruktion aber auch, das „Klaustor“ gegen die Strömung zu schließen, da der Wasserdruck auf den kleineren Teil des Tores die Schließbewegung unterstützt. Die „Klaustore“ werden im geschlossenen Zustand durch einen Holzprügel, die „Torspreize“, zugehalten. Um die Klause zu öffnen, wird dieser Holzprügel herausgeschlagen und das Klaustor durch das anstehende Wasser aufgedrückt. Beim Schlagen aller Klaustore, das von einer Person innerhalb von weniger als 15 Minuten durchgeführt werden kann, lässt sich der Abfluss aus dem Hallstättersee um bis zu 35 m3 pro Sekunde erhöhen. Dabei entsteht ein Wasserschwall, der traunabwärts wandert und als „Klausschlag“ oder bloß „Klaus“ bezeichnet wird. Je nach Anzahl der geöffneten Klaustore ist es möglich, den Wasserstand der Traun von 35cm bis zu einem halben Meter zu erhöhen. Um die Klaustore im geschlossenen Zustand vom Wasserdruck teilweise zu entlasten, wurde unterhalb der Klause ein etwas niedrigerer Zwischenstau, der „Polster“, geschaffen. Dieser besteht aus einem horizontal in der Flusssohle liegenden Vierkantholz, dem „Doggenbaum“, in dem die etwa zwei Meter langen „Doggen“ im Abstand von jeweils zwei Metern eingezapft sind. „Doggen“ sind schräg nach oben ragende Rundhölzer von etwa 2 m Länge, die am Grund einen Durchmesser von15 cm aufweisen und zur besseren Handhabung oben schlank auslaufen. Um den Wasserspiegel hinter der Klause zu heben, werden vor die „Doggen“ horizontale, quer zum Fluss liegende, jeweils etwa 4 m lange Vorsetzbretter angeschoben.

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