Donnerstag Nachmittag kamen die am 6. Oktober in der Früh aus dem Freunde-schützen-Haus im Wien Meidling von der Polizei abgeholten und kurz darauf abgeschobenen Zwillinge Daniella und Dorentina K. und ihr Vater August K. zurück nach Wien. Nach all dem öffentlichen Druck der letzten Tage wurde ihnen für die Einreise unbürokratisch ein humanitäres Visum ausgestellt. Der weitere Weg, um einen dauerhaften Aufenthalt in Österreich zu ermöglichen, werde sich aber noch langwierig und mühsam gestalten, schilderte die Rechtsberaterin Karin Klaric von Purple Sheep.
Es werde versucht, einen humanitären Niederlassungstitel zu erreichen, kündigte die Karin Klaric an. Es werde aber auch angestrebt, dass über das Asylverfahren neu entschieden wird, da Frau K. während des offenen Verfahrens schwer posttraumatisch erkrankt war, und eine Heilung in absehbarer Zeit laut behandelnder Ärzt_innen nicht zu erwarten sei. Deshalb sei subsidiärer Schutz zu gewähren. Sowohl die Heilung von Frau K. als auch die Bemühungen um einen Aufenthaltstitel für die ganze Familie können sich aber noch über Jahre ziehen.
Auf die Familie K. komme noch eine lange schwere Zeit zu, so Klaric abschließend.
Den in den letzten Tagen oft gehörten Beteuerungen von Politiker_innen und Behörden traut der Initiator des Freude-schützen-Hauses, Jörg Ulreich, wenig: „Kinder gehören nicht ins Gefängnis. Nona.“ Das wüssten der Bundespräsident und all die anderen aber schon länger. Und doch gab es hunderte derartige Fälle schon vorher. Passieren tägliche Fälle in Österreich jeden Tag, so Ulreich.
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