Sie glauben, alle SchriftstellerInnen sind entrückte, alltagsferne Wesen, die im Elfenbeinturm an ihren Sätzen drechseln? Dann lesen Sie Margit Schreiners Haus, Friedens, Bruch und Sie verstehen: SchriftstellerInnen sind auch nur Menschen, denen der Haushalt, der Mitmensch und das Leben an sich schwer zu schaffen machen. Doch Schreiner geht es niemals um die Verbrüderung mit dem/der Leser/in, es ist ein brüchiger Boden voller Fallen, den sie in ihren Texten auslegt. Denn hinter dem harmlos-naiven Ton der Erzählerin steckt eine so bitterÂböse Treffsicherheit, dass einem zum Lachen wie zum Weinen ist. Und so verhandelt Margit Schreiner auch in ihrem zuletzt erschienenen Essayband Schreibt Thomas Bernhard Frauenliteratur? Über Literatur, das Leben und andere Täuschungen das Schreiben und seine Begleiterscheinungen – radikal, souverän und sehr unterhaltsam.
Margit Schreiner lebt in Linz.
Lesung im Rahmen von Sprachsalz 2008