Wenn es Gerhard Ruiss nicht gäbe, müsste man ihn erfinden; und zwar gleich drei Mal. Einmal als Geschäftsführer der IG – AutorinnenAutoren. In dieser Funktion kämpft er seit Mitte der Achtzigerjahre für die Rechte der AutorInnen und hat diesbezüglich auch einige wichtige Publikationen vorzuweisen; aber davon ein andermal. Bei einem Literaturfestival soll mehr vom Schriftsteller und vom Nachdichter Ruiss die Rede sein. Als Dichter scharf und witzig, oft politisch, noch öfters nah bei den Menschen, denen er auch in seinen Dialektgedichten wunderbar auf den Mund schauen kann. Als Nachdichter von Oswald von Wolkenstein attestiert man ihm zu Recht, dass er „die Frische der Gedichte ins Heute holt » und „ganz uneitel hinter Oswald zurücktritt ». „Den Liedern die Poesie zurückgeben » – mit diesem Anspruch nähert sich Gerhard Ruiss Oswald von Wolkenstein und löst ihn souverän ein.
Gerhard Ruiss lebt in Wien und Südtirol.
Lesung im Rahmen von Sprachsalz 2008