5. Innsbrucker Gender Lecture
Wintersemester 2009/10
Freche Frauen. Fallbeispiele von Friedensaktivistinnen und Weltbürgerinnen im transatlantischen Vergleich (1914-1939)
Waren sie zu „radikal“? Zu „gefährlich“? Zu „politisch“? Der Vortrag stellt eine derzeit laufende Habilitationsarbeit vor, in der Friedensaktivistinnen aus Europa und den Vereinigten Staaten in einem internationalen und vergleichenden Kontext untersucht werden. Die in der Zeit vom Ersten bis zum Zweiten Weltkrieg verfolgten Initiativen – und deren Ergebnisse – dieser „citizen activists“ sind unverdienterweise in Vergessenheit geraten. Das Projekt setzt sich mit den Gegensätzen zwischen dem herkömmlichen nationalstaatlichen Denken bzw. Aktionsrahmen und einem internationalen politischen Engagement auseinander und beleuchtet dabei auch die Verknüpfungen der Biographien der untersuchten Frauen.
Laurie R. Cohen ist Historikerin und FWF-Forschungsprojektleiterin am Institut für Politikwissenschaft in Innsbruck. Publikationen: „Gerade weil Sie eine Frau sind†¦“. Erkundungen über Bertha von Suttner, die unbekannte Friedensnobelpreisträgerin (Wien 2005); „Mohandas Karamchand Gandhi“, in Anton Pelinka, David Wineroither (Hg.). Ideen und Interesse II (Wien 2007), 97-110; Im Grenzraum zwischen Ostgalizien und Wolhynien. Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs aus der Sicht einer amerikanisch-polnischen Gräfin, in: Guido Hausmann, Angela Rustemeyer (Hg). Imperiumsvergleich (Wiesbaden 2009), 296-320; Across a Feminist-Pacifist Divide. Baroness Bertha von Suttner’s Tour of the United States in 1912, l’homme (im Druck 2009/10).
Kommentar: Brigitte Rath, Institut für Geschichte, Universität Wien
Moderation: Erna Appelt, Forschungsplattform Geschlechterforschung, Universität Innsbruck