Jack Hirschman lebt in San Francisco – Lesung II
Immer wieder haben mir Freunde und Bekannte den Tipp gegeben, Jack Hirschman, einen der letzten großen Street-Poeten von San Francisco nach Hall einzuladen. Heuer endlich ist uns dies gelungen.
Die Beatliteratur, die nach dem Zweiten Weltkrieg von New York aus ihren Anfang nahm, hat die gesamte Kunstwelt und auch das gesellschaftliche Leben beeinflusst. Als Beleg dafür dienen nur einige Schlagworte: Flower Power, Beat, Hippie, Studentenrevolte etc.
Jack Hirschman, Jahrgang 1935, empfing aus dem „Beat“ viele EnergieÂschübe. Er verband den Geist der Beats mit seinen politischen Ansichten. Neben den Ikonen der Beats (Kerouac, Ginsberg, Corso, Burroughs) waren für ihn von allem Anfang an politische Dichter wie Pablo Neruda oder Wladimir Majakowski von großer Bedeutung. Bereits als Neunzehnjähriger sorgte Hirschman in der Literaturszene für Furore und kein anderer als Ernest Hemingway erkannte in ihm einen der ganz großen amerikanischen Dichter.
In den Sechzigerjahren arbeitete Hirschman als Dozent an einer New Yorker Universität, die er verlassen musste, weil er sich gegen den US-Kriegseinsatz in Vietnam nicht nur aussprach, sondern seinen Studenten durch fingierte Zeugnisse auch dazu verhalf, den Kriegsdienst nicht ableisten zu müssen. Mitte der Siebzigerjahre ging er nach San Francisco, wo er unter anderem über Jahrzehnte als Street-Poet auftrat. Legendär seine Auftritte im Cafe Vesuvio und im Caffe Trieste in San Francisco.(elias schneitter)
Lesung im Rahmen von Sprachsalz 2009.