Ursprünglich als suburbanes Wohngebiet entstanden, mutierte die Kärntnerstraße ab den 1970er Jahren zu einem Gewerbegebiet, das von den stark männlich konnotierten Branchen KFZ, Glücksspiel und Prostitution dominiert wird. Dabei wurde die kleinbürgerliche Siedlungsstruktur nur grob überformt, aber nicht verdrängt. Der Vortrag präsentiert die Ergebnisse einer Projektübung zur Kärntnerstraße, die im WS 2011/12 am Institut für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der Tu Graz stattgefunden hat. Ziel dieser Lehrveranstaltung war es, Struktur, Ikonographie, Semiotik und Funktionsweise dieses Extrembeispiels einer kommerziell genutzten Ausfallsstraße mit kunst- und kulturwissenschaftlichen Methoden zu analysieren und diese Erkenntnisse in eine eigene künstlerische oder wissenschaftliche Arbeit einfließen zu lassen. Die Aufgabe bestand darin „nicht anzuklagen oder zu verzeihen, sondern allein zu verstehen“ (Georg Simmel).
Univ.-Prof. Dr. Anselm Wagner ist Leiter des Instituts für Architekturtheorie, Kunst- und Kulturwissenschaften der TU Graz.
Der Vortrag war Teil der Vortragsreihe „Die Stadt: Einschlüsse – Ausschlüsse“ des Instituts für Volkskunde und Kulturanthropologie der Uni Graz und fand am 7.11.2013 in Graz statt.
Zur Veranstaltungsreihe des Instituts für Volkskunde und Kulturanthropologie: LINK
Da der Vortrag stark auf visuellen Darstellungen basiserte, wurde er insofern nachbearbeitet, als dass jene Abschnitte mit starkem Bildbezug gekürzt oder weggeschnitten wurden. Die an den Vortrag anschließende Diskussion ist nicht Teil dieser Aufzeichnung.