Europa prägte den globalen Verlauf der Geschichte nachhaltig. In der Wissensturm-Vortragsreihe „Europa in der Weltgeschichte” folgen vier Wissenschaftler verschiedenen Themensträngen dieser historischen Entwicklung.
Unter dem Titel „A bissal Geschichte” interviewt unser FROzine Redakteur Jürgen die vier Historiker.
Im ersten Teil durfte Jürgen Universitätsprofessor Dr. Thomas Ertl zur „Europäischen Expansion” befragen.
Phönix aus der Asche
Im 15. Jahrhundert begann die westeuropäische Expansion. In vielen Etappen über Jahrzehnte hinweg erschlossen die Portugiesen die westafrikanische Küste, bis Vasco da Gama 1498 erstmals an der indischen Küste vor Anker ging. Bereits 1492 hatte Christoph Kolumbus sich auf den Weg gemacht, den westlichen Seeweg nach China zu finden und dabei die Neue Welt entdeckt. Der mit dieser Expansion verbundene wirtschaftliche, politische und militärische Aufschwung einiger westeuropäischer Länder ist erstaunlich, betrachtet man die „Rückständigkeit” Europas einige Jahrhunderte zuvor. In dem Vortrag wird es darum gehen, die Grundlagen und Voraussetzungen der europäischen Expansion zu erkunden und die folgende Frage zu diskutieren: Befand sich Europa bereits im späten Mittelalter auf einem „Sonderweg”, der zum Imperialismus des 19. Jahrhunderts führte?
Univ.-Prof. Dr. Thomas Ertl: 1988-1995 Studium der Geschichte an der Universität Wien, 1992-1995 Ausbildungslehrgang am Institut für Österreichische Geschichtsforschung Wien (Geschichtsforschung und Archivwissenschaft), 1999 Dr. phil. (Universität Wien). 2006 Habilitation (Lehrbefugnis für Mittelalterliche Geschichte, Freie Universität Berlin). 1996-1999: Mitarbeiter der Wiener Abteilung der „Monumenta Germaniae Historica”, 1999-2005: Wissenschaftlicher Assistent am Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin (Matthias Thumser), 2006-2007: Gastdozent am Deutschen Historischen Institut in Rom, WS 2007: „Akademischer Mitarbeiter für die Lehre zur Mittelalterlichen Geschichte und den Historischen Grundwissenschaften” an der Universität Heidelberg, SS 2008-SS 2009: Lehrstuhlvertretung Georg-August-Universität Göttingen (Hedwig Röckelein), WS 2009/10: Lehrstuhlvertretung Friedrich-Alexander-Universität Erlangen (Klaus Herbers), 2010-2011: Drittmittelprojekt „Seidenfieber” („Eigene Stelle” der Deutschen Forschungsgemeinschaft) an der Freien Universität Berlin
Universitäts-Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Mittelalters an der Universität Wien (seit Oktober 2011)
Quelle: Wissensturm, https://vhskurs.linz.gv.at/index.php?kathaupt=11&knr=13.13080&kursname=Europa+in+der+Weltgeschichte