And now you can k/p/iss your soil
Turbulence (A dance about the economy) / Performance von Keith Hennesy/Circo Zero (c)David Visnjic
Ende April, Anfang Mai zieht einen das donaufestival in Krems/AT in seinen Bann.
Es macht seit 10 Jahren den «Versuch, ein neues Festival-Modell zu etablieren» um neue Theaterformen, bildende Kunst, Aktivismus, Medienkunst, Performance, Pop und Clubkultur zu verbinden.
In den letzten zwei Jahren haben sich die künstlerischen Arbeiten immer mehr globalen Themen wie Migration, Kapitalismus, Ausbeutung und Unterdrückung gewidmet. Oder den Beziehungen zwischen Menschen, oder zwischen Mensch und Natur. Die Künstler und Künstlerinnen positionieren sich gegen Ausgrenzung. Sie und das donaufestival errichten » bild-, ton- und wortgewaltige Manifeste» gegen ausschließende Dualismen.
Silke Müller war 3 Tage in der Wachau und hat das donaufestival mit «redefining arts» für Reizüberflutung sorgen lassen. Den verantwortlichen Kurator und Festivalleiter Thomas Zierhofer-Kin hat sie dort getroffen, nachdem sie Hochzeitsgäste der «Marry the soil — A dirty ecosexual wedding» waren.
Sie sprechen im ehemaligen Minoritenkloster darüber, wie man künstlerischen Underground und Subkultur kuratiert und wie das ist, wenn man als Festivalleiter weinendes Publikum aus einer Performance herauskommen sieht. Warum ein Festival künstliche Grenzen einreißen will und gleichzeitig Clubkultur betreibt und avanciertem Pop ein Podium bietet.
Das Besondere am donaufestival ist, die Sensibilität für Kunst, die sich mit Geschlechtern, Sexualität, Gender- und Transgender auseinandersetzt. Mann vs. Frau, das ist nur ein Dualismus, gegen das sich das Festival ausrichtet.
Santiago Sierras Arbeit «The Krems Project», in der die Lampe Lucia no.3 eine Nahtoderfahrung bei Insassen des Gefängniss «Stein» erzeugt, besprechen sie ebenfalls. Das Gefängnis ist nämlich genau neben der Kunsthalle Krems.