Skript:
Besetzte Ohlauer-Schule in Berlin wird nicht geräumt – Geflüchtete haben Forderungen durchsetzen können
Nach über einer Woche Belagerungszustand hat sich die Polizei in Berlin Kreuzberg nun zurückgezogen. Der Grund: Es gibt einen Kompromiss zwischen den Geflüchteten und der Politik. Neun Tage lang hatte die Polizei die besetzte Ohlauer-Schule in Berlin-Kreuzberg großräumig abgesperrt. Ständig stand im Raum, die Geflüchteten, die sich auf das Dach der Schule zurückgezogen haben, gewaltsam zu räumen. Nun ist es aber wie gesagt zu einem Kompromiss gekommen. Statt der Räumung soll die Schule nun saniert werden. Die Geflüchteten sollen weiter in einem Teil der Schule leben können und eigene Ausweise bekommen. Sie sollen sich frei in und aus dem Gebäude bewegen können. Die Geflüchteten haben im Kompromiss die meisten ihrer Forderungen durchsetzen können. Allerdings werden sie auf dem Dach der Schule bleiben, bis die Forderungen tatsächlich erfüllt worden sind.
In einem Statement fordern sie: «We will occupy the roof until all the refugees get a residence permit. We require a written guarantee, that we will not be evicted from this house until our demands are fulfilled.»
Auch wenn die großräumige Absperrung in Berlin Kreuzberg nun aufgehoben ist. Es wird kritisiert, dass die Schule selbst weiterhin abgesperrt sein wird. Eine private Sicherheitsfirma soll die Eingangskontrollen durchführen – wenn nötig auch mit Unterstützung der Polizei.
Die Geflüchteten auf dem Dach der Ohlauer-Schule konnten also mit ihrem Protest nun die Räumung verhindern. Sie haben ja unter anderem damit gedroht vom Dach zu springen, sollte es zur Räumung kommen. In einem Statement beschreibt einer der Geflüchteten, was die Situation in Deutschland so unerträglich macht:
STATEMENT REFUGEE
So einer der Geflüchteten in der Ohlauer-Schule in Berlin. Wie gesagt, die besetzte Schule wird NICHT geräumt. Die Geflüchteten, die auf dem Dach ausgeharrt sind, sollen einen Teil der Schule weiter bewohnen können und eigene Ausweise erhalten.