„Die Freiheit ist ein wundersames Tier“ sang einst Georg Danzer. Tatsächlich – alle streben angeblich danach, doch seltsamerweise ist der jeweilige politische Gegner der Meinung, diese Freiheit sei gar keine Freiheit und würde die eigene, die wirkliche Freiheit beschneiden. Rosi meint aber, der Begriff der Freiheit sei primär gar nicht politisch zu verstehen, sondern mehr ein Gefühl — das Gefühl beispielsweise, das einem der Anblick des scheinbar unendlichen Meeres, des quasi unbegrenzten gebe. Doch ‚Ce besteht auf der politischen Debatte und erzeugt bei Rosi einen Wutausbruch, als er ihr mit Karl Popper daherkommt.
Okay, das war mehr Provokation, aber die Freiheit des denkens braucht nunmal Provokation. Natürlich landen die beiden hinerm Mikro dann beim Anarchismus, aber selbst da — oder gerade da — gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Freiheitsvorstellungen, denn zu ausdefinierten Parteiprogrammen neigen Anarchisten nunmal eher nicht. Wäre ja auch irgendwie komisch. Und wie zu erwarten nimmt sich Rosi wiedermal die Freiheit, Mahatma Gandhi ins Spiel zu bringen, während sich ‚Ce die Freiheit nimmt, autoritär Musik zu spielen, die mit Rosi nicht abgesprochen war. Eine chaotische Sendung, ein Holpern, die Behandlung eines fürchterlich schweren Themas mittels eines lockeren Geplauders, wie das nur auf den eben freien Radios möglich ist.
Dies ist der zweite Teil einer Doppelsendung. Der erste Teil handelte vom verwandten Thema Moral: http://cba.media/264280