Hans Hollein

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  • apalaver_147_Hans Hollein_2014 08 04
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Zur Person Hans Hollein

 

Hans Hollein erweiterte das Feld der Architektur und das Bild des Architekten: Als erfolgreicher Absolvent der Akademie für Bildende Kunst bekam er die Chance die Welt jenseits des Atlantiks kennen zu lernen und an amerikanischen Universitäten zu studieren. Zurück in Wien, verstand er sich als Ideaman und ging ab Anfang der Sechziger daran, „die Architektur vom Bauen zu befreien“ – als Konzept sollten Pillen Architekturgefühle erzeugen oder ein Raumspray – „Svobodair“ – derartiges im Menschen auslösen.

Vorbehaltlos verschränkte Hollein das Berufsbild mit den neuen Medien – und dachte diese über die damaligen Möglichkeiten weit hinaus. Zentral und noch ganz neu war damals das Telefon und das Fernsehen, dass Hollein vom Prinzip bis zum Smartphone weiter dachte – nur die heutigen Möglichkeiten der Miniaturisierung konnte sich damals auch er nicht vorstellen. Auf der anderen Seite ging er mit dem eigenen medialen Bild frech und spielerisch um. Ergänzend diente da auch die Zeitschrift „Bau“ der Zentralvereinigung der Architekten, die Hollein auch redaktionell betreute und die zum Sprachrohr einer jungen Architekturgeneration wurde. Zentral und bis heute wichtig ist sein Text „Alles ist Architektur“ der am Titelblatt von Bau 1/1968 erschien und als Motto immer wiederkehrte.

Wie immer blieb Wien gegenüber Hans Hollein als Architekt anfangs reserviert und so blieb das kleine, aber preisgekrönte Kerzengeschäft Retti ein fast einsames Ausrufzeichen während die wichtigen Projekte international umgesetzt wurden. Wichtige Elemente in den Projekten Holleins ist einerseits die Begehbarkeit der Architektur als Landschaft – wie zB. beim Museum Abteiberg in Mönchengladbach, der Volksschule Köhlergasse in Wien, aber auch beim Vulcania Museum in der Auvergne – und andererseits die Leichtigkeit und Vorbehaltlosigkeit im Umgang mit archaischen Grundelementen der Architektur.

Zentrale Aufgabe waren im Büro Hollein auch Ausstellungen, die kollektiv als Erinnerung der Stadt hängen blieben – so zB. 1983 „Die Türken vor Wien“ und „Traum und Wirklichkeit“ 1984 im Künstlerhaus.

Das MAK widmet der frühen Phase von Hans Holleins Schaffen eine ausführliche Ausstellung, deren Konzeption schon vor dem Ableben des Architekten im Frühjahr 2014 begann und viele Zeichnungen und Modelle überhaupt das erste Mal öffentlich zeigt. Die Kuratoren, Marlies Wirth, mit der wir ein längeres Gespräch führen konnten, und Wilfried Kuehn suchten in den Archiven auch gezielt nach Arbeitsmodellen und Skizzen um erstmals auch Entstehungswege zu zeigen. Zur Ausstellung wird auch eine Publikation erscheinen.

 

Zum Abschluss der Sendung liest Helga Kusolitsch Hans Holleins Manifest „Alles ist Architektur“ aus dem Jahr 1967.

 

Die Ausstellung Hollein im MAK ist bis 5. Oktober zu sehen. Die Website www.hollein.com bietet einen umfassenden Überblick über das Werk von Hans Hollein.

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