Schule im Kapitalismus und das Missverständnis über die Chancengleichheit, Teil 2

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VORTRAG UND DISKUSSION MIT FREERK HUISKEN BEI DEN FALKEN-NÜRNBERG

Warum gibt es diese Debatte um die Chancengleichheit eigentlich, woraus bezieht sie ihr Material?

Die vorbürgerliche Gesellschaft behielt höhere Bildung den Mitgliedern der Elite vor. Die Klassen sollten unter sich bleiben.

Im Kapitalismus werden alle auf die Bildung verpflichtet: alle sollen sich der Leistungskonkurrenz stellen, und sich DADURCH für führende Positionen qualifizieren.

Die Bildungsoffensive, die seinerzeit – in den 60-er und 70-er Jahren – europaweit unternommen wurde, hatte weder Gerechtigkeitsstreben noch andere schöne Ziele im Visier, sondern es ging darum, das nationale Menschenmaterial tauglich zu machen für die internationale Konkurrenz.

Dafür wurden dann auch die Anforderungen für Gymansialbesuch heruntergesetzt, und dadurch die Anzahl der Maturanten erhöht. So einfach geht das.

Später wurden wieder sehr selektiv Anforderungen erhöht, diesmal in den höheren Etagen: so kam es zur Einführung des Numerus Clausus.

Der Aufstieg von Arbeiterkindern in die Elite befestigt die Herrschaft der Demokratie, wie man an denjenigen Politikern sehen kann, die diesen Aufstieg hinter sich haben: sie sind die rigorosesten Verfechter der Volksverarmung.

DISKUSSION: Wie würdest du den Begriff der „Begabung“ charakterisieren bzw. kritisieren?

Der immanente Widerspruch des Begabungs-Gedankens verleiht der Anlage-Umwelt-Theorie Flügel, um die Pädagogik als „Geburtshelfer“ der angeblich im Kinde schlummernden Begabungen so richtig in Amt und Würden einzusetzen.

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