ANMOD:
Heute Mittwoch wurde bekannt, dass die Schwarzlhalle in Unterpremstätten (bei Graz) vom Transitlager für Flüchtlinge, die durch Ö durchreisen zu einem Aufnahmelager für Asylwerber*innen umgewandelt wird. Am Dienstag um 22 Uhr kamen, laut Kleine Zeitung, die ersten Asylwerber*innen beim Schwarzl an. Vorübergehend sind dort jetzt 760 Menschen (davon 200 Kinder und Säuglinge) untergebracht, sagt Reinhard Hundsmüller vom Arbeitersameriterbund. In den nächsten Stunden sollen ca. 80 Asylwerber*innen dazu kommen. Der Auftrag, das Schwarzl-Freizeitzentrum in ein Aufnahmelager umzuwandeln, kam vom Innenministerium, offenbar ohne Absprache mit der Landesregierung. Von vielen freiwilligen Helfer*inne, die in den letzten Tagen wesentlich dabei geholfen haben, die Infrastruktur vor Ort aufzubauen, kommt jetzt Kritik an der Vorgehensweise des Innenministeriums. Marlies sprach über die Situation mit Reinhard Hundsmüller.
ABMOD:
Für Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des Arbeitersameriterbund, ist das Schwarzl-Freizeitzentrum also kein Erstaufnahemzentrum, sondern eine kurzfristige Notunterkunft für Asylwerber*innen.
In den Medien ist von einem Streit zwischen dem Landesverband und der Bundestelle des Arbeitersameriterbund die Rede. Tatsächlich ist es so, dass der Landesverband lediglich die Sanitätsversorgung übernommen hat. Da Asylwerber*innen Grundversorgung bekommen, das heißt Anspruch auf ärztliche Versorgung haben wie alle Krankenversicherten in Ö, hat sich jetzt der Auftrag beim Schwarzl geändert. Daher hat der Landesverband Stmk. seine Tätigkeit zurückgezogen.
Zu hinterfragen gilt, inwiefern die Schwarzlhalle geeignet ist, hunderte Menschen auf Feldbetten mit etwa 8 Duschen im Außenbereich für mehrere Tage aufzunehmen. Ungeklärt bleibt auch die Frage, wie weitere Refugees, die sich auf der Durchreise befinden, untergebracht werden. Die Anfrage der Redaktion ans Innenministerium wurde bis Sendebeginn noch nicht beantwortet.