Von den „Lasterburschen“ auf der „Seufzerallee“. Der Stadtpark als Treffpunkt homosexueller Männer. Mit Hans-Peter Weingand. Kulturanthropologische Gespräche # 28

Podcast
Das wilde Denken (Pensée Sauvage) – Kulturanthropologische Gespräche
  • Hans-Peter Weingand
    59:55
audio
59:58 Min.
Cyber-Spaces. Eine Kulturanalyse digitaler online Räume. Mit Ruth Dorothea Eggel. Kulturanthropologische Gespräche # 46
audio
59:55 Min.
Kulturanalyse des Burnout. Zwischen Leistungsdruck, chronischer Erschöpfung und Neubeginn. Mit Irmgard Macher. Kulturanthropologische Gespräche # 44
audio
59:55 Min.
Figuren von "Leere" im Feld buddhistischer Meditation. Aus-Zeiten, Rückzüge und Neubeginne oder der stille Weg nach innen. Mit Elisa Rieger. Kulturanthropologische Gespräche #43
audio
59:55 Min.
„Engagiert euch, organisiert euch und vernetzt euch...“ - Ein kulturwissenschaftliches Porträt mit und über Dr. Leo Kühberger. Kulturanthropologische Gespräche #45.
audio
1 Std. 00 Sek.
Öffentlicher Raum als Ordnungsvision. Ethnographie eines Flussentwicklungsprojekts in Ahmedabad, Indien. Mit Robin Klengel. Kulturanthropologische Gespräche # 42
audio
1 Std. 10 Sek.
Urbane (Ver-)Ordnungen im Rotlichtviertel mit Jana Pasch. Kulturanthropologische Gespräche # 41
audio
59:56 Min.
Zur afrikanischen Diaspora in der DDR. Mit Sebastian Pampuch. Kulturanthropologische Gespräche # 40
audio
1 Std. 00 Sek.
Berlin Neukölln und das Leben der Rom_nja. Mit Lee Hielscher. Kulturanthropologische Gespräche # 39
audio
59:54 Min.
Zeugung, Schwangerschaft, Geburt: Neue medizinische Technologien und das weibliche Selbstverständnis. Mit Kathrin Jarz. Kulturanthropologische Gespräche # 38
audio
59:53 Min.
Unheimlich Heimisch: Annäherungen an den Trachtensaal im Grazer Volkskundemuseum

Bis 1971 waren gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen in Österreich strafbar und die „Täter“ und „Täterinnen“ mussten im Fall einer Verhaftung nicht nur mit gesellschaftlichen Abstieg, sondern auch mit harten, teils körperlichen Disziplinierungsmaßnahmen rechnen. Die Orte der homosexuellen Partner_innensuche waren illegalisierte Räume und, im Sinne des Strafbestands, „Tatorte“. Der Grazer Stadtpark war einer dieser Räume. Vom Ende des 19. Jh. bis in die 90er Jahre des 20. Jh. lassen sich Fälle nachzeichnen, die den nächtlichen Stadtpark als zwielichtige Sphäre schildern, wo nicht nur, wie es hieß, „Unzucht wider der Natur“ betrieben wurde, sondern gleichfalls auch zahllose Übergriffe auf Homosexuelle stattfanden.

Hans-Peter Weingand hat sich in seiner Arbeit „Wo sich die Schwulen trafen“. Der Grazer Stadtpark als Treffpunkt homosexueller Männer. Vom Tatort zum Erinnerungsort dieser Szene kulturhistorisch angenähert. Berücksichtigungen finden dabei verschiedenste Quellen, von Gerichtsakten, Zeitungen und belletristischen Quellen bis hin zu den seltenen Briefen, Tagebüchern und Zeitzeugenberichten der betroffenen selbst. Sichtbar wird ein Raum, mit Michel Foucault gesprochen eine Heterotopie, die erst mit der Digitalisierung und der Abwanderung der homosexuellen Partner_innensuche ins Internet sowie durch die immer weitreichendere Umsetzung des Sicherheitsparadigmas in den letzten 20 Jahren zusehends an Bedeutung verlor – und zu einem Erinnerungsort wurde.

 

Die musikalische Untermalung zu dieser Sendung: Songs mit queerem Inhalt aus den wilden 20ern.

 

 

 

Das wilde Denken. Kulturanthropologische Gespräche. Mit Ruth Eggel und Robin Klengel, Institut für Volkskunde und Kulturanthropologie, Uni Graz, Radio Helsinki Graz.

Von den „Lasterburschen“ auf der „Seufzerallee“. Der Stadtpark als Treffpunkt homosexueller Männer. Mit Hans-Peter Weingand. Kulturanthropologische Gespräche # 28

 

Schreibe einen Kommentar