Geiz ist geil – der Werbeslogan der Elektronikhandelskette Saturn hat beinahe ein Jahrzehnt lang die Kaufmentalität der deutschsprachigen Konsumgesellschaft begleitet. Mittlerweile hat der Spruch für das Unternehmen ausgedient– in den Köpfen der Menschen sowie in Presse und Literatur ist die „Geiz ist Geil – Mentalität» als Schlagwort aber verhaftet geblieben und wird bei Anlässen wie Lebensmittelskandalen oder wenn hunderte Menschen ihre Arbeitsplätze aufgrund von Firmeninsolvenzen verlieren, wieder aufs Tableau geholt.
Der heutige Konsument möchte preiswert einkaufen, gleichzeitig aber auch qualitative Produkte erwerben. Ein Widerspruch, der sich nur auf Kosten von anderen und anderem realisieren lässt: Durch die Ausbeutung von Arbeitskräften, den billigen Erwerb von Rohstoffen und die Zerstörung von Umwelt und Natur.
Der Trend führt auch dazu, dass Billiganbieter wie beispielsweise Praktiker, Schlecker oder jüngst die Zielpunktkette und Baumax ihre Türen schließen müssen. Billig alleine reicht eben nicht mehr.
In dieser Sendung hören sie eine Beitragsübernahme von Radio BRISANT. Es spricht Silke Ötsch– wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Soziologie der Universität Innsbruck- über Geiz als ethisch moralisches Problem, über die Auswirkungen der Wirtschaftskrise und verändertes KonsumentInnenverhalten.
Silke Ötsch hat im philosophischen Café in Kufstein im April 2014 auf Einladung der Grünen Wirtschaft, dem Offenen Grüne Forum Kufstein und Die Grüne Bildungswerkstatt Tirol zum Thema referiert.
Musik: CC Anitek – Back at it, Betaplex, Ahh, Windmills, Big Nose, Bloody Sheets, Don´t leave me