Im Jagdmuseum werden verschiedene Formen der Beziehung zwischen menschlichen und nicht-menschlichen Tieren verhandelt: etwa die zwischen Mensch und Jagdhund, welcher auf Ölgemälden verewigt und niemals ausgestopft zu sehen ist; die zwischen Mensch und Greifvogel, der als Illustration einer speziellen Jagdtechnik als eine Art Jagdwaffe gezeigt wird; und natürlich das zwischen Mensch und Beutetier, welches in großer Vielzahl ausgestopft oder repräsentiert durch ein an der Wand hängendes Körperteil dargestellt wird.
Jakob Seidl hat in seiner Masterarbeit „Die Poesie des Tötens. Zur Repräsentation der Mensch-Tier-Beziehung im Jagdmuseum“ das Stainzer Jagdmuseum als Beispiel hergenommen, um eben jene Beziehungen semiotisch zu unter die Lupe zu nehmen. Dabei analysiert er detailliert die im Medium Museum verwendeten Narrative, durch die hier gesellschaftliche Wirklichkeiten konstruiert und dahinterliegende Ideologien verhüllt werden. Daraus ergeben sich interessante Fragen: Wie kommt es etwa, dass das Töten, selbst elementarer Bestandteil der Jagd, im Jagdmuseum seltsam abwesend bleibt?
Die Poesie des Tötens. Mensch-Tier-Beziehungen im Jadgmuseum. Mit Jakob Seidl. Kulturanthropologische Gespräche #36
Das wilde Denken. Kulturanthropologische Gespräche. Mit Robin Klengel und Ruth Eggel auf Radio Helsinki, 92,6 Graz.