Historische Einblicke und aktuelle Gestaltungsformen zum „Kampftag“ der Arbeiterschaft
Unter den heute gesetzlich verankerten Feiertagen stellt der 1. Mai eine Besonderheit dar. Denn, anders als die «von oben herab» verordneten Ruhetage, wurde er von der breiten Masse der Arbeiterinnen und Arbeiter erkämpft und den Obrigkeiten sozusagen abgetrotzt. Er sollte ein proletarisches Gegenstück zu kirchlichen und staatlichen Festtagen werden.
Von Beginn an, also seit dem Jahr 1890, wurde bei den Mai-Feierlichkeiten zentrale Forderungen der Arbeiterbewegung wie die Einführung des 8-Stunden-Tages oder das allgemeine Wahlrecht artikuliert. Die Manifestationen waren aber auch geprägt von regem Kulturschaffen, das sich zwar an bürgerlichen Vorbildern orientierte, aber sich dennoch zu einer eigenen Kulturbewegung entwickelte.
Im Studiogespräch erläutert Univ. Doz. Dr. Hellwig Valentin die Entstehungsgeschichte des «Kampftages der Arbeiterschaft», die unterschiedlichen Gestaltungsformen der Maiveranstaltungen, die Bedeutung der Symbole und zeigt beispielhaft den kulturellen Wandel der Maifeiern in Kärnten auf.