Die Gruppe der älteren Arbeitslosen ab 50 Jahren tut sich am Arbeitsmarkt nicht so leicht, bei der Suche nach einer neuen Beschäftigungsmöglichkeit. Und wenn man gar schon auf die 60 Jahre zugeht, reicht bei Bewerbungen oft schon alleine das Geburtsjahr aus, um einen potentiellen Arbeitgeber davor abzuschrecken, sich mit der Bewerbung überhaupt noch zu beschäftigen.
Jetzt soll gerade der Gruppe der über 50jährigen mit der Beschäftigungsaktion 20.000 ganz speziell seitens der Regierung geholfen werden … Christian Aichmayr hat mit Gerhard Straßer, dem Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, ein Gespräch geführt.
Dass gerade die Beschäftigungsaktion 20.000 sehr kontrovers diskutiert wird, hat ein Artikel aus der Tageszeitung „Die Presse“ gezeigt, der einige Tage nach dem geführten Interview erschienen ist. Redakteur Gerhard Hofer äußerte sich in seinem Leitartikel vom 4. April 2017 zu diesem Thema dahingehend, „es wäre fast schon beleidigend, ältere Arbeitslose in Altstoffsammelzentren unterzubringen und dass es eigenartig wäre, neue Jobs zu schaffen, die bisher gar nicht benötigt wurden. Der Staatsapparat würde aufgebläht werden, wie zu Kreisky-Zeiten um die Arbeitslosenstatistik zu schönen“.
Laut Gerhard Straßer geht es bei der Beschäftigungsaktion 20.000 aber durchaus darum, ältere Arbeitslose unter Berücksichtigung ihrer speziellen und individuellen Qualifikationen und ihrem Ausbildungsniveau möglichst passend zu beschäftigen und keinesfalls darum, für diese ohne gezielten Blick auf den bisherigen Berufsverlauf einfach nur irgendeine Arbeitsmöglichkeit auf niedrigem Niveau zu schaffen! Hier soll bewusst differenziert werden!
Dass natürlich das Thema „Erwerbsarbeit“ in der Zukunft neue Ansätze und Überlegungen benötigt, bestreitet wohl niemand!