25 – Ulrich Leitner (Innsbruck) Medikalisierte Kindheitsräume. Raumentwürfe und Raumerfahrungen im mediko-pädagogischen Feld

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Medikalisierte Kindheiten – Die neue Sorge um das Kind vom ausgehenden 19. bis ins späte 20. Jahrhundert
  • 25_med_kind_ulrich_leitner_ohne_diskussion
    23:07
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27:09 min.
01 - Eröffnung der Tagung Medikalisierte Kindheiten
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28:52 min.
02 - Maria A. Wolf (Innsbruck) Medikalisierung der Sozialen Frage und wissenschaftliche Neuordnung der Kindheit
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21:39 min.
03 - Kristina Schierbaum (Frankfurt) Janusz Korczak im Spannungsfeld von Pädiatrie und Pädagogik
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28:34 min.
04 - Irene Berkel (Innsbruck) Die Neuvermessung der Kindheit in der psychoanalytischen Klinik und Theorie
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30:38 min.
05 - Klara Meßner und Rodolfo Tomasi (Bozen) Nach zwei Diktaturen zur Demokratie Erwachsenen-, Kinder-Jugendpsychiatrie in Südtirol
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34:18 min.
06 - Elisabeth Dietrich-Daum (Innsbruck) Die Innsbrucker Kinderbeobachtungsstation von Maria Nowak-Vogl (1947–1987). Projektbericht
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17:31 min.
07 - Mirjam Janett (Basel) Die „behördliche Sorge“ um das Kind. Kindswegnahmen in Basel von 1945 bis 1972
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17:26 min.
08 - Keber Katharina (Ljubljana) Post WWI children healthcare in Central Slovenia as experienced by Angela Boškin, the first Slovenian home care nurse
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39:43 min.
09 - Christine Hartig und Sylvelyn Hähner-Rombach (Ulm und Stuttgart) Institution, Zeitzeugen, Narration. Re-Konstruktionen der Innsbrucker Kinderbeobachtungsstation
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27:28 min.
10 - Elisabeth Malleier (Wien) Die Sorge, meine Akte und ich

Medikalisierte Kindheitsräume. Raumentwürfe und Raumerfahrungen im mediko-pädagogischen Feld.
Ulrich Leitner (Innsbruck)

Mitte der 1950er Jahre wurde das Erziehungsheim für schulpflichtige Mädchen in Kramsach-Mariatal im Tiroler Unterland umgebaut, das 1858 als Waisenhaus der Barmherzigen Schwestern entstanden war. Den kostenintensiven Umbauplan und die damit verbundenen langwierigen Debatten belegt Verwaltungsschriftgut, das im Tiroler Landesarchiv archiviert ist. Die Landesregierung zog als Träger der Einrichtung Maria Nowak-Vogl zu Rate. Die Innsbrucker Kinderpsychiaterin entwarf in einer gutachterlichen Stellungnahme ein Programm zur innenarchitektonischen Gestaltung des Heimes, das sie entlang ihrer medizinischen Einschätzung der in Kramsach untergebrachten Mädchen entfaltete. Die Anordnung der Bäder und ihre Ausstattung, die Wege zwischen Schlafraum und Waschzelle bis hin zur optimalen Temperierung des Erziehungsheimes, all dies sind Komponenten, die Nowak-Vogl, begründet entlang von medizinisch-therapeutischen Gesichtspunkten, dem von ihr als „regelwidrig“ bezeichneten Kind entgegenzuhalten für notwendig erachtete. Nowak-Vogls Stellungnahme demonstriert zum einen, welchen Einfluss die medizinische Diagnose der Psychiaterin als Konsiliarärztin auf die Erziehungsanstalten hatte. Zum zweiten veranschaulicht das Fallbeispiel des an medizinischen Gesichtspunkten ausgerichteten Raumentwurfes, wie umfassend der medizinische Diskurs in den Leib der Kinder einzudringen versuchte. Der Beitrag beginnt, gestützt auf historisches Aktenmaterial, mit dem Umbau des Erziehungsheimes in Kramsach und fokussiert auf die medizinischen Implikationen, welche den Umbaumaßnahmen beigemessen wurden. Sodann wird in den narrativ-biographischen Interviews, die 2013–2015 am Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Innsbruck mit ehemaligen Heimkindern geführt wurden, nach räumlich konnotierten Erfahrungen in mediko-pädagogischen Einrichtungen (M. Ralser) in Tirol und Vorarlberg gefragt. Der Beitrag greift damit das neue Interesse an Raum und Materialität in den Kulturwissenschaften auf und lotet sein Potential für die Erforschung von medikalisierten Kindheiten aus.

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