Eigentlich ist es hoch verwunderlich, dass die Dissertation einer so bemerkenswerten Frau wie Marie Jahoda (*1907), Vordenkerin der Sozialpsychologie und grande Dame der österreichischen Sozialdemokratie, bislang unveröffentlicht blieb. Das haben aber nun Johann Bacher, Waltraud Kannonier-Finster und Meinrad Ziegler nachgeholt. Unter dem Titel „Lebensgeschichtliche Protokolle der arbeitenden Klassen 1850-1930” wurde diese 1932 fertig gestellte Dissertation nun im Studienverlag heraus gebracht.
Aber nicht nur das. Neben der Dissertation mit lebensgeschichtlichen Interviews von Frauen und Männern die um 1850 geboren wurden, wird der historische Text auch in drei unterschiedliche Kontexte eingebettet:
Meinrad Ziegler erläutert den methodologischen und theoretischen Hintergrund der Dissertation, das Konzept der Lebenspsychologie von Charlotte Bühler.
Josef Ehmer entwickelt einen Rahmen für das empirische Material und skizziert Sozialstruktur, Arbeits- und Lebensverhältnisse in Wien zwischen 1850 und 1930.
Christian Fleck entwirft ein ausführliches Porträt über Leben und Werk von Marie Jahoda und verortet sie in den Sozialwissenschaften des 20. Jahrhunderts.
Hören Sie hier die Präsentation des Buches, die am 24.Oktober 2017 vom Jahoda-Bauer-Institut im Linzer Central ausgerichtet wurde. Durch den Abend führte der Leiter des Institutes, Georg Hubmann.
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